Beschreibung
Ich gerate öfter in Gespräche mit Atheisten oder solchen, die sich so bezeichnen. Ich bin hier versucht, eine geschlechterneutrale Formulierung zu verwenden, eigentlich sollte ich sagen, mit Atheistinnen oder Atheisten. Aber wenn ich in mich gehe und meine letzten dreieinhalb Lebensjahrzehnte durchmustere, dann handelte es sich tatsächlich ausschließlich immer um Männer, die forciert atheistische Gespräche führen wollten und von einem Materialismus her argumentierten, der offenbar für sie so prägend war wie die Tatsache, dass sie zwei Hände und zwei Füße hatten.
Sie kennen alle diese Gespräche, bei denen man als glaubender Mensch immer anscheinend in eine Verteidigungshaltung gerät, weil das Gesprächsgegenüber erstens gern mal erklärt hätte, wie denn ein Mensch auf so etwas Seltsames verfallen kann wie auf einen Glauben an einen Gott, und weil zweitens diese Gesprächspartner dann auch gern sofort diesen Gott manifest und gleichsam physisch prägnant gezeigt haben wollen, als müsste ich nur einen Stein vom Boden aufheben und siehe da, dahinter wird er sichtbar, Gott, den mein Gegenüber ein Leben lang nicht gesehen hat oder nicht zu sehen glaubte, der zumindest seine Begriffe so verwendete und ordnete, als sei Gott natürlich eine bloße Konstruktion, und zwar eine so banale, als würden wir, die von Gott Redenden, glauben, Gott befinde sich hinter dem nächsten Stein.
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Ich begann testweise das Wort Gott zu verwenden. Ich hatte das Wort noch nie verwendet.
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Irgendwo in Russland, er ist bei der Artillerie, Winter. Die Armee ist bereits auf dem Rückmarsch und in schlimmem Zustand, ständige Todesangst.
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Er löste sich auf wie ein Wölkchen, dieser Gott. Das ist ein bemerkenswertes Erlebnis, denn von da an war dieser Mensch allein, ohne Gott, und lief so durch sein Leben.
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Ich begann testweise das Wort Gott zu verwenden.
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Das klingt kitschig, aber anders sind die Begriffe, die sich aus Gott ergeben, nicht formulierbar.
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Im Rahmen der Ideengeschichte des westlichen Abendlands halte ich die Ausformulierung des trinitarischen Modells für die allergrößte Leistung.
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Gott ist mir zwar in meinem seltsamen intellektuellen und dann wieder naiven, zerfetzenden und dann wieder simplifizierenden Lebensweg gefolgt, zuerst in nuce, dann offenbar, aber das ist eben nur mein Lebensweg.
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Ich dagegen, als Kind, bekam auf der Schule nur noch deshalb aufs Maul, weil mein Vater bei der CDU, alle anderen aber bei der SPD waren.