Presseschau – 8. Januar 2024

„Mit diesem Angebot werden deutsche Buchverlage scheitern“ / Helena Adler 1983 – 2024 / Harry Oberländer / Marco Polo / Emma Braslavsky / Aldous Huxley …

Online seit: 8. Januar 2024

NZZ
Der kroatische Schriftsteller Miroslav Krleža war überzeugter Kommunist und ein überzeugter Künstler – 1926 unternahm er eine Reise ins postrevolutionäre Russland
Mit dem Triumph der Bolschewisten in der Oktoberrevolution sahen viele europäische Intellektuelle und Künstler die Utopie von der gerechten Welt wahr werden. Miroslav Krleža blieb erstaunlich trocken und kühl.

FAZ
Endlich ein eigener Raum
Mit ihrem ersten Roman befreite sich die französische Schriftstellerin Annie Ernaux von den Lügen ihrer Existenz. Jetzt erscheint er auch auf Deutsch.

FAZ
Dichter und Lenker
Er war Dichter, vor allem aber langjähriger Mitarbeiter und Leiter des Hessischen Literaturforums in Frankfurt. Nun ist Harry Oberländer in seiner Heimatstadt Bad Karlshafen gestorben.

Die Welt
Als ein Buch von Aldous Huxley das schönste Gemälde der Welt rettete
Man kennt Aldous Huxley für seine Dystopie „Schöne neue Welt“. Doch er war auch Kunsthistoriker, bereiste Italien. Als im Zweiten Weltkrieg Sansepolcro zerstört werden sollte, erinnerte sich ein Militär, was Huxley über diese Stadt geschrieben hatte.

Die Welt
Linkes Mitgefühl mit Israel fehlt seit dem Sechstagekrieg
Der Schriftsteller Jean Améry wurde Zeuge, wie die Solidarität der Linken mit den Juden schon 1967 erlosch. Améry schrieb lauter Dinge über linken Judenhass, die noch heute gelten. Er forderte aber auch eine neue „Araberpolitik“ der Israelis.

Die Welt
Die Welt hat entschieden, dass Israel schuld ist
„Ich war Weltbürgerin“, sagt die israelische Schriftstellerin Julia Fermentto. Bis zum 7. Oktober, dem Tag des Pogroms, nachdem sich der ganze Globus gegen Israel gewendet habe. Hier schreibt sie über den radikalen Wandel ihrer Selbstwahrnehmung.

Die Welt
Diese Gedichtbände werden Ihr Leben verändern
Romane sind auch nett, aber nur Poesie ist der Schlüssel zu einer anderen Persönlichkeit. Diese zwölf Gedichtbände können dabei helfen. Zwei Bücher, die einst schockierten, sind heute Schullektüre. Und eine Jüdin, die sachliche Liebesgedichte schrieb, beeindruckte sogar einen Nazi.

Die Welt
„Ein Holzkopf bist du!“
Felix Heidenreich hat den witzigsten Roman geschrieben, den man im Kant-Jahr über den Philosophen lesen kann. Es geht um Kants Diener Martin Lampe, der nach 40 Dienstjahren plötzlich entlassen wurde. Auch ein böses Vierkantholz spielt eine Rolle.

Die Welt
Mit diesem Angebot werden deutsche Buchverlage scheitern
Jedes Jahr die gleiche Bescherung. Wer Frühjahrskataloge der Buchverlage wälzt, bekommt die Misere in geballter Dosis zu spüren. Warum Bücher so selten originell sind. Eine kritische Vorausschau auf den Bücherfrühling.

Die Welt
Jetzt kommt der Aufstand, den Michel Houellebecq vorhersagte
Droht auch in Deutschland eine „Gelbwesten“-Bewegung? Michel Houellebecq schildert in „Serotonin“ die verzweifelte Lage französischer Landwirte, die schließlich in offener Gewalt kulminiert. In Berlin sollte man den Roman nun ganz genau lesen.

Frankfurter Rundschau
Zum Tod von Helena Adler – Die Infantin
Mit nur drei Romanen hat sich Helena Adler in die österreichische Gegenwartsliteratur hineingeschrieben. Nun ist sie mit 40 Jahren gestorben.

Frankfurter Rundschau
Unerhörte Wunderdinge, so gut wie selbst erlebt
Ein Venezianer in Fernost: Zum 700. Todestag von Marco Polo empfiehlt sich die Lektüre von „Il Milione“ – als Reiseeinladung oder Gelegenheit, zu Hause zu bleiben.

Frankfurter Rundschau
Von Monstern und anderen Verwandten
Barbi Markovic, Jan Wagner und Paul Auster führen die SWR-Bestenliste für Januar an.

Die Zeit
Heiliger Bimbam!
Eliot Weinberger zeigt uns die durchgeknallte Welt der Engel und Heiligen.

Süddeutsche Zeitung
„Kein Zufall, dass unter meinen Lesern unglaublich viele Landwirte sind“
Reinhard Kaiser-Mühlecker ist ein erstrangiger Schriftsteller – und ausgebildeter Landwirt. Ein Gespräch über die Verzweiflung der Bauern und die Entfremdung von der Politik.

Süddeutsche Zeitung
Ich komm‘ von Druso und was machst du so?
In Berlin gründet Sahra Wagenknecht an diesem Montag eine Partei, in Emma Braslavskys Roman „Erdling“ wird sie hingegen entführt, mutmaßlich von Aliens. Was sonst noch passiert? Alles.

Die Presse
Leben in der Endzeitwelt
Was tun, wenn die Welt, so wie sie war, plötzlich verschwindet? Johanna Grillmayers Roman „That’s life in Dystopia“ gibt darauf eine Antwort.

Die Presse
„Die trotzige Schönheit der Welt“
Linda Grant erzählt in ihrem großartigen Roman „Die trotzige Schönheit der Welt“ vom Überlebenswillen einer Familie, von einigen Dreckskerlen und von fast glücklichen Frauen.

Die Presse
Österreichische Schriftstellerin Helena Adler verstorben
Die 1983 geborene Salzburger Autorin verstarb in der Nacht auf Freitag nach langer Erkrankung. Schon im Juli musste sie ihre Teilnahme am Wettlesen um den Bachmann-Preis absagen.

Der Standard
Österreichische Schriftstellerin Helena Adler 40-jährig verstorben
Die Salzburger Autorin, die mit den Romanen „Die Infantin trägt den Scheitel links“ und „Fretten“ bekannt wurde, verstarb nach langer Erkrankung

Der Standard
Gut gealtert: Françoise Sagans Klassiker „Bonjour tristesse“ wird 70
Im Jahr 1954 wird die Französin Françoise Sagan im Alter von nur 18 Jahren mit „Bonjour tristesse“ zur Projektionsfläche einer ganzen Generation

Tagesspiegel
Schluck für Schluck auf mehr als 600 Seiten
Ein dänischer Klassiker in neuer Übersetzung: Tom Kristensens 1930 erschienener Roman „Absturz“ erzählt die Geschichte eines Scheiterns – und wurde von Knut Hamsun als „Geniestreich“ gefeiert.

Tagesspiegel
Offenheit der Jugend, Zitterpartie des Alters
Søren Ulrik Thomsen ist einer der bekanntesten Lyriker und Essayisten Dänemarks. Nun hat er mit einem eindrücklichen Buch über seine Mutter versucht, das Verlorenheitsgefühl seiner Jugend zu erfassen.

Tagesspiegel
Alltagsdramen, Grenzerfahrungen und der lange Schatten der Geschichte: Diese sechs Comics werden jetzt vom Bund gefördert
Zum ersten Mal werden Comiczeichner hierzulande mit Stipendien aus Bundesmitteln ebenso unterstützt wie Schriftsteller.

Sounds & Books
Ein trauriges Bild eines Mannes ohne gültige Perspektive
Paul Auster thematisiert in „Baumgartner“ Liebe, Tod, Schmerz, Verlust und das Alter

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