Presseschau – 12. Februar 2024

„Die rückgratlose Gleichgültigkeit des Suhrkamp Verlags“ / Peter Handkes Totalschaden / Die Neue Rechte als subversive Lesebewegung / Elias Hirschl / Zeruya Shalev …

Online seit: 12. Februar 2024

Die Welt
Eine offene Proklamation von Antisemitismus
In Medienberichten über den Abbruch einer Lesung von Texten der jüdischen Denkerin Hannah Arendt im Hamburger Bahnhof in Berlin hieß es zunächst, eine Gruppe „propalästinensischer Aktivisten“ sei dafür verantwortlich. Eine grobe Verharmlosung, wie sich inzwischen herausstellte.

Die Welt
Jugend ohne Sex
Ilona Hartmanns Roman „Klarkommen“

Die Welt
Als Peter Handke einen Totalschaden hatte
Im Juli 1977 fliegt der Schriftsteller Peter Handke mit einem Freund nach Alaska. Auf einer Autotour durch die Wildnis passiert es. Handke hat zwar keinen Führerschein, aber übernimmt das Steuer. Was dann folgt, möchte keiner erleben.

Die Welt
„Jeder Schriftsteller träumt doch von der einsamen Insel oder Zelle“
Jean-Paul Sartre war einer der wichtigsten Intellektuellen seiner Zeit. Privat lebte er im Alter sehr bescheiden. Als unser Autor ihn besuchte, war Sartres Lebensgefährtin Simone de Beauvoir empört.

Die Welt
Die rückgratlose Gleichgültigkeit des Suhrkamp Verlags
Der Suhrkamp Verlag stand immer felsenfest gegen Antisemitismus. Aber heute setzt er mehr und mehr auf den linken, antijüdischen Zeitgeist und hofft im dortigen Milieu auf finanzielle Erfolge.

FAZ
Postironische Stimmungen
Zwischen dystopischen Gefühlen und Katzenvideos: Elias Hirschl hat mit „Content“ einen feinen und amüsanten Roman über die Generation Z geschrieben.

FAZ
Was vier Verlagspleiten für meine Bücher bedeuten
Wenn ein Buchverlag aufgibt, wird gemeinhin die Lage der Wirtschaft beklagt, der Bildung, des Lesens. Was ist mit den Autoren? Ein Erfahrungsbericht nach vier Verlagspleiten oder Dauer-Fastpleiten.

FAZ
Wenn die Gedanken marschieren lernen
Sie inszenieren sich als subversive Lesebewegung und wollen Romane für ihre Zwecke zurückerobern: Keine andere politische Strömung nimmt Literatur gegenwärtig so ernst wie die Neue Rechte. Über die Strategien neurechter Kulturpolitik.

NZZ
„Was denken sich diese Linken? Sie leben in Sicherheit. Niemand entführt ihre Kinder. Niemand vergewaltigt ihre Frauen. Niemand schiesst mit Raketen auf sie“
Die israelische Schriftstellerin Zeruya Shalev wurde vor zwanzig Jahren bei einem Bombenanschlag schwer verletzt. Seit dem 7. Oktober kann sie nicht mehr schreiben. Doch sie glaubt an die Resilienz der Israeli.

NZZ
Das Herz ist doch eine Mördergrube – die Erzählungen von Mojca Kumerdej können richtig weh tun
Überraschend, scharfsinnig, moralisch unkorrekt: Mojca Kumerdej, eine der wichtigsten Erzählstimmen Sloweniens, mutet ihren Lesern einiges zu. «Unter die Oberfläche» geht ihr Schreiben, ohne Furcht, auch an eingefleischte zivilisatorische Tabus zu rühren.

Frankfurter Rundschau
Mach’s noch einmal
Der schmale Roman „A wie Ada“ von Dilek Güngör dreht sich um frühe Kränkungen, den Irrwitz von Schubladen und das ganz gute Leben auf der Insel des eigenen Ichs. Jetzt muss sie nur bitte rasch weitererzählen.

Süddeutsche Zeitung
Die Schönheit verteidigen
Er war ein großer Lehrer und erkannte die politische Bedeutung von Oskar Maria Graf auch für unsere Gegenwart: zum Tod des Germanisten Ulrich Dittmann.

Süddeutsche Zeitung
Jetzt lesen sie auch noch
In Großbritannien sind zuletzt so viele Bücher verkauft worden wie nie zuvor. Schuld sind ausgerechnet die jungen Leute – und Popstar Dua Lipa.

Süddeutsche Zeitung
Humor war seine Waffe
Das Jüdische Museum Berlin zeigt das bislang kaum bekannte Werk des jüdischen Dichters Curt Bloch, der ab 1943 im niederländischen Versteck gegen die Nazis dichtete.

Süddeutsche Zeitung
Im Schulhaus
Müssen Böden glänzen, Texte aber widerborstig sein? Wenn einem beim Reinigen von Pulten, Tafeln und Linoleum Kafkas Erzählungen in den Sinn kommen. Von Teresa Präauer

Die Presse
Wer will ein Mammut auf dem Teller haben?
In C Pam Zhangs Roman »Wo Milch und Honig fließen« steht eine dystopische Welt auf der Kippe. Kann die Menschheit das Ruder noch herumreißen?

Die Presse
Wer sich mit Geistern ein Haus teilt
Ein Haus in den Wäldern von Massachusetts und seine Bewohner über drei Jahrhunderte. Daniel Masons Roman »Oben in den Wäldern« ist ein brillanter Genremix voll amerikanischer Geschichte.

Stuttgarter Zeitung
Stirb nach einem anderen Buch
„Junge Frau liebt alten Mann“ ist weiterhin ein beliebtes Motiv alternder Schriftsteller. In Bernhard Schlinks „Das späte Leben“ erfährt der Protagonist, dass er bald sterben muss. Ein anderer Autor ist derweil schon tot.

Der Standard
Wie schlimm es in den 1990ern gewesen sein konnte, in Kärnten aufzuwachsen
„Wo der spitzeste Zahn der Karawanken in den Himmel hinauf fletscht“ heißt das furios bissige Romandebüt von Julia Jost

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