Barbi Marković erhält für „Minihorror“ den Preis der Leipziger Buchmesse

Kurzfassung der Jury: „Hinten die Kriegsverbrechen, vorne der Klimawandel, dazwischen die Banalität unseres tagtäglichen Lebens“

Online seit: 21. März 2024

Barbi Marković erhält den mit 20.000 Euro dotierten Preis der Leipziger Buchmesse 2024 für ihren Roman Minihorror.

In der Jurybegründung heißt es: „Rasant, seriell und pop-affin – so ist Barbi Markovićs neues Buch, das man wie im Rausch ohne Unterbrechung an einem Stück lesen will. Denn der Genuss ihrer witzigen und scheinbar so einfachen Sätze, die die absurde Fallhöhe zwischen Alltag und existenzieller Weltlage ausmessen, soll bitte nicht enden. Barbi Markovic erzählt hinreißend komisch und bitterernst von unserer Gegenwart: hinten die Kriegsverbrechen, vorne der Klimawandel, dazwischen die Banalität unseres tagtäglichen Lebens. In Minihorror enttarnt Barbi Marković das Unheimliche jeder noch so harmlosen Situation, den Horror im Alltag, den Grusel vor der eigenen Familie. Dabei wird der Mensch im Spätkapitalismus notgedrungen zur Witzfigur.“

Die Jury bestand dieses Jahr aus Insa Wilke (Juryvorsitz), Maryam Aras, Moritz Baßler, Cornelia Geißler, David Hugendick, Marie Schmidt, Shirin Sojitrawalla.

Barbi Marković, geboren 1980 in Belgrad, lebt seit 2006 in Wien. 2009 erschien ihr Thomas-Bernhard-Remix-Roman Ausgehen, 2016 der Roman Superheldinnen, für den sie den Literaturpreis Alpha, den Förderpreis des Adelbert-von-Chamisso-Preises sowie 2019 den Priessnitz-Preis erhielt. Zuletzt erschienen: Die verschissene Zeit (2021) und Minihorror (2023).