Man sagt mir, ich sei geboren / aber in so einem komischen Ton“, mit diesem Satz beginnt Georges Perros „Gedichtroman“ Luftschnappen war sein Beruf. Er beginnt also sozusagen mit dem Anfang; und mit dem Zweifel (einem ziemlich weitreichenden Zweifel). „Nun gut es ist ja gleich / Ich bin für die menschliche Rede / … / Verzweiflung heißt schweigen“, setzt er fort. Mit diesen Sätzen ist gleich die Spannweite von Perros’ Schreiben ausgemessen; die Sprünge und Gegensätze zwischen Sprache und Schweigen, der eigenen Biografie, Literatur und Wirklichkeit, die es, mit überraschenden Volten auf engstem Raum, ausmisst.
Perros hat lieber gelesen als geschrieben und nur widerwillig Bücher veröffentlicht.
Luftschnappen war sein Beruf ist das einzige Buch von Perros, das „…roman“ als Gattungsbezeichnung trägt; und Roman ist es, wenn überhaupt, auch nur zur Hälfte. Der Rest von Perros’ Werk besteht aus einem weiteren Gedichtband und aus Notizen, Papiers collés, Klebebildern, drei Bände, die nun zu seinem posthumen und unserm aktuellen Glück auf Deutsch erschienen sind, in einer Übersetzung von Anne Weber, die den zarten und den groben Tönen Perros’ mit derselben Feinheit gerecht zu werden versteht wie seinen verwinkelten Gedankengängen und -sprüngen.
Perros hat lieber gelesen als geschrieben und nur widerwillig Bücher veröffentlicht. Er redet gern vom Wind, der ihn umgetrieben hat, einem Wind, der „schräg in die Gewissheiten fährt“; er war gern mit dem Motorrad in der Bretagne unterwegs, wo er einen großen Teil seines nicht langen Lebens verbracht hat; er ließ sich gern ablenken, vom Wind oder von sonstwas (das nannte er seine Faulheit und sah die Form seiner Texte davon bestimmt). Einen Roman oder auch eine Erzählung zu schreiben hat immer etwas Aufdringliches; es bedürfte dazu, meint Perros, einer Art von
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