Präauer streamt: Jede Menge Cuteness (bei Amélie et. al.)

Von Teresa Präauer

Online seit: 12. Juni 2024
Heute ertrage ich das kaum noch. Foto: „Le fabuleux destin d’Amélie Poulain“

Im Stiegenhaus des Altbaus, in dem ich wohne, werden Postkarten, die ihren Bestimmungsort nicht gefunden haben, gut sichtbar für alle auf der oberen Ablagefläche der Briefkästen aufgestellt, ein bisschen wie Votivgaben auf einem Kirchenaltar. Mir tut dann immer leid, was damit passiert: nämlich nichts. Sie stehen dort herum und warten und werden nach ein paar Tagen vom Reinigungspersonal im Altpapier entsorgt.

Ich trage meine Schriftstellerinnenkleidung, tagsüber Jogginghose, Brillen mit dicken Gläsern und zum Dutt hochgezwirbeltes Haar, abends, zum Ausgehen, Tweedsakko und abgewetzte Cordhosen.

Ich aber bin Schriftstellerin. Ich habe Zeit. Meine Aufgabe ist es, den kleinen Dingen, die am Rande sind, meine Aufmerksamkeit zu widmen, so stand es jedenfalls in der Berufsbeschreibung. Ich halte mich selbstverständlich daran. Ich trage