Ich freue mich schon ein bisschen auf die Lektüre des Briefwechsels von Ingeborg Bachmann und Max Frisch, herausgegeben, mit anderen, von meinem ehemaligen und sehr verehrten Professor an der Germanistik, Hans Höller, im Suhrkamp Verlag.
Die Wochenzeitung Die Zeit widmete der Neuerscheinung jüngst gar ihre Titelseite und sprach von einer „Jahrhundertliebe“, auch wenn sämtlichen Leserinnen und Lesern, jedenfalls denen, die Germanistik studiert haben in Salzburg et al., recht klar sein muss, dass das Wort Liebe im vorliegenden Fall und das Wort Jahrhundert im Allgemeinen, allzu deutlich ausgesprochen, einiges verunklart, was die Forschung doch seit Jahrzehnten freizulegen und zu klären sich bemüht. So viel zur Wirkung der historisch-kritischen Anstrengung einer philologisch fundierten Herausgeberschaft auf die journalistische Rezeption und mediale Vermittlung. Untertitel: „Der jetzt erst freigegebene Briefwechsel der beiden großen Schriftsteller ist eine Sensation: Er zeigt die ganze Spannbreite des schönsten und gefährlichsten Gefühls der Welt.“
Dieses Niveau hält die aktuelle Staffel von Bauer sucht Frau allemal. Innerhalb der ganzen Spannbreite des schönsten und gefährlichsten Gefühls der Welt – schon höre ich die sanfte, dabei um Gewicht der Aussage besorgte Stimme Volker Weidermanns den Plot von Bauer sucht Frau nacherzählen, eine Jahrhundertliebe! – sind Milchbauer und Käsehersteller Arne und seine Antje im Bereich des Intensiv-Schönen mit wenig Gefährlichkeit anzusiedeln. Doch unterschätze man mir nicht die Romantik der Käseherstellung! Es ist nämlich eine große Freude, Arne dabei zu beobachten, wie er Antje von seinem Käse erzählt. Er führt sie in den Keller, wo die Käselaibe gelagert werden und er deren Rinde regelmäßig mit Rotschmierebakterien behandelt. Antje darf auch einmal die Käselaibe einbalsamieren. Dabei stellt sie fest, wie liebevoll und sorgsam man seinen Käse über Monate behandeln muss, um am Ende ein gutes Produkt für den Verkauf im Hofladen zu erhalten.
Antje hat Geschmack, und Arne macht guten Käse. Antje wird Arne noch davon abbringen, im Schlafzimmer mit Kuhmotiven bedruckte Bettwäsche zu verwenden.
Der Käse bei Arne und Antje ist ein Symbol für die Liebe. Hätten Max und Ingeborg ihre Liebe gepflegt wie den Rotschimmelkäse, wäre die Spannbreite in Richtung Gefahr weniger ausgereizt worden. Arne zeigt auch vor, wie er Weichkäse mit Salz einreibt, wie er Molke abschöpft und Käse in Herzform knetet. Antje lernt, wie man Kühe melkt und den Stall reinigt. Sie hilft Arnes Vater dabei, eine
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