Ein komischer letzter Seufzer

Schwermütiges Staunen über alltägliche Merkwürdigkeiten: James Gordon Farrells Troubles zeigt Irland in der traumatisierten Wahrnehmung eines Kriegsheimkehrers. Von John Banville

Online seit: 28. April 2022

In Derek Mahons bedeutendem Gedicht „A Disused Shed in Co. Wexford“ („Ein alter Schuppen in der Grafschaft Wexford“) finden sich zwei Reisende „Tief auf dem Gelände eines ausgebrannten Hotels, / Zwischen den Badewannen und den Waschbecken“, öffnen unter Mühen eine lange verschlossene Tür und kommen in einen Raum, wo im Dunkel eine Unzahl von Pilzen wuchert. Schon seit Jahrzehnten, stellt sich der Dichter vor, sind diese Pilze hier, warten darauf, dass in ihre schleimige, düstere Welt der Segen des Lichts Einzug hält:

„Rette uns, rette uns“, scheinen sie zu sagen,
„Damit nicht der Gott uns verlasse,
Uns, die wir es in Dunkelheit und Schmerz so weit
     gebracht haben.
Auch wir hatten unser Leben zu leben …“

Das Gedicht ist eine Totenklage auf untergegangene Welten – „Die Verlorenen von Treblinka und Pompeji!“ – und ganz besonders