Wie ich denn mit ihr rede, hat sie mich gefragt. Ob mir eigentlich bewusst wäre, wie das, was ich sage, klinge, hat sie mich gefragt. Im Allgemeinen ist sie diejenige, die redet und klingt – sie, die normalerweise so angstlos ist, dass sie die Leute damit verschreckt, sie, die für gewöhnlich Gefallen daran findet, zu reden und zu klingen. Sie also hat mich gefragt, wie ich so mit ihr sprechen könne, und dabei hat sie nicht einmal ihre Stimme erhoben, obwohl sie sonst immer bereit ist, ihre Stimme zu erheben, und obwohl sie sonst eine gewisse Lust dabei zu empfinden scheint, ihre Kontroversen in die Welt hinauszurufen. Sie, die grundsätzlich darauf besteht, dass man ihren Namen nicht abkürzt, weil sie meint, dass er ansonsten provinziell und infantil klinge, sie hat heute bloß dagesessen, sich eine ihrer blonden Strähnen hinters Ohr geschoben und mich angesehen. Und dann hat sie wissen wollen, wie ich mit ihr rede.
Guten Abend, sage ich und führe die Herren zu Tisch. Natürlich könnten sie nur etwas trinken. Ich spreche höflich und gedämpft, wie es sich nun einmal gehört, denn normalerweise, und so auch jetzt, beherrsche ich den richtigen Ton. Ja, der Ton macht die Musik, das ist mir durchaus bewusst. Und eigentlich ist auch ihr bewusst, dass mir das bewusst ist – das sollte es zumindest sein, weil sonst ich der um Harmonie Bemühte, weil sonst ich der Sanfte in unserer Beziehung bin.
Wie ich mir das vorgestellt hätte, hat sie gefragt und im Konjunktiv lag ihre ganze Infamie, denn schließlich hatten wir es uns gemeinsam vorgestellt und letztlich war all das ihre Idee, war all das ihr Wunsch gewesen.
Sie wünschen, frage ich, und weil sie nicht viel wünschen, lasse ich den Block und den Stift in der Tasche, auch wenn Studien belegen, dass ein Block und ein Stift das Trinkgeld erhöhen. In den letzten Wochen habe ich die Trinkgeldjagd perfektioniert, ja sie professionalisiert, denke ich, während ich der neuen Kollegin an der Bar, deren Namen ich immer vergesse – während ich also dieser neuen Kollegin sage, dass Tisch zwei eine Flasche Sancerre und ungekühltes, stilles Wasser bestellt. Nie war mir das Trinkgeld wichtiger als in den letzten Wochen, denke ich, während ich
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