Mit der Covid-Pandemie haben Experten, Expertinnen unterschiedlicher Disziplinen in den Medien eine Präsenz gewonnen, die man durchaus mit Popularität gleichsetzen darf – ihre Auftritte in TV-Interviews oder Talkshows mit Skype-Schaltung sind zu einem festen Bestandteil des gängigen Infotainments geworden. Das Setting solcher Auftritte ist denkbar konventionell: Die Experten positionieren sich in ihrem privaten oder beruflichen Umfeld (Büro, Besprechungszimmer, Homeoffice), zu dem in aller Regel eine dicht bestückte Bücherwand den Hintergrund abgibt. Unabhängig davon, ob es sich dabei um eine juristische, eine medizinische, eine philosophische Fachbibliothek handelt – das Expertentum soll durch diesen immer gleichen Augenschein als „Bücherwissen“ beglaubigt werden: Wer so viel weiß, muss sehr viel gelesen haben.
Die wissenschaftliche Autorität der Experten wird also unter diesem Gesichtspunkt nicht mit ihrer eigenen Autorschaft verknüpft, vielmehr damit, was sie bei anderen Autoren gelernt und von ihnen – in welcher Form auch immer – übernommen haben. Texte erwachsen aus Texten, könnte man daraus schließen, und radikaler noch (dabei durchaus logisch): Alle Texte sind Sekundärliteratur. Oder nach allgemeinem Dafürhalten: Alles ist schon einmal da gewesen, ist schon einmal gesagt, geschrieben worden. Diese Einschätzung hat man oftmals – bald kritisch, bald theoretisch – auch auf künstlerische Werke bezogen, die ja gemeinhin den Anspruch auf „Originalität“ hochhalten.
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Doch auch Schriftsteller und Schriftstellerinnen lassen sich bekanntlich gern vor ihren Bücherregalen ablichten, so als wollten sie eher ihre Belesenheit denn ihre „Kreativität“ dokumentieren. Und tatsächlich waren sie alle – notwendigerweise – erst einmal
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