Du wirst mich nie wieder los

Eineinhalb Jahrzehnte nach dem Verbot erscheint Alban Nikolai Herbsts Roman Meere in der originalen Fassung. Von Christoph Jürgensen

Online seit: 12.10.2017

Sie haben ihre je eigenen Schicksale, die Büchlein“, wusste schon der spätantike Philologe Terentianus Maurus, und mindestens ebenso sehr gilt diese ewig gültige Einsicht für ihre Autoren – und manchmal sind diese Schicksale in besonderer Weise miteinander verflochten. Ein solcher Fall liegt auch mit Alban Nikolai Herbsts Roman Meere vor, der fast eineinhalb Jahrzehnte nach seinem Verbot nun wieder in der ursprünglichen Fassung erscheint, wie damals im Mare-Verlag. Fast kommt es einem vor, als hätte Maurus sein geflügeltes Wort vorausschauend für diesen Fall geprägt.

Blicken wir zurück. Leicht zeitversetzt wurden im Jahr 2003 unter großer Beachtung der literarischen Öffentlichkeit zwei Bücher verboten, weil sich wirklich wahre Menschen in fiktiven Figuren wiedererkannt haben wollten und auf Verletzung ihrer Persönlichkeitsrechte klagten – seit der Auseinandersetzung um Mephisto von Klaus Mann Mitte der 1960er-Jahre waren Literatur und Wirklichkeit nicht mehr in dieser Weise zusammengestoßen.

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Dieser Text ist nur in der Ausgabe 3/2017 verfügbar.

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