Die Kunst der Literaturkritik

Andreas Platthaus über Ursprünge, Ansprüche und Realbetrieb der deutschen Literaturkritik.

Online seit: 12.10.2017

Dieser Text ist nur in der Printausgabe 3/2017 verfügbar.

Zitate aus diesem Beitrag:

„Kritik ist keine Kunst und nicht einmal ein Handwerk, Kritik ist ein Machwerk, bloße Meinungsmache nämlich, getragen nicht selten von niedrigen egoistischen, womöglich kommerziellen Beweggründen und/oder mangelnder Kunstfertigkeit. Was kann man dem entgegnen?“

„Die Verlockung, sich in wissenschaftlichem Jargon und hermetischem Denken zu verlieren, ist groß, weil man sich damit um ein klares, nachvollziehbares Urteil herummogeln kann.“

„Wir denken bei der Auswahl zu rezensierender Bücher viel weniger strategisch, als es uns Redakteuren von außen unterstellt wird.“

„Aber es ist tatsächlich so, dass die F.A.Z. sehr hohe Ansprüche an das Ethos erhebt, das durch Literatur vertreten wird, gerade auch im Blick auf deutschsprachige Autoren.“

„Es ist interessant, dass offenkundig auch von außen her und aus einer pseudoobjektiven Literaturperspektive, wie sie die Nobelpreisjury einnimmt, gegenüber der deutschen Nachkriegsliteratur ein extrem politischer Anspruch erhoben wird, der bei anderen Sprachen nicht derart konsequent Geltung beansprucht.“

„Vor zehn Jahren galt bei meiner Zeitung noch eine zweite, großartig arrogante Regel: Ein Buch ist dann erschienen, wenn es in der F.A.Z. besprochen wurde.“

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