F: Ist der Roman tot?
A: Ohja. Und wie.
F: Was ersetzt ihn?
A: Ich würde meinen, dass er ersetzt wird durch das, was da war, bevor er erfunden wurde.
F: Dasselbe?
A: Ungefähr dasselbe.
F: Ist das Fahrrad tot?
Auf derselben Seite, auf der diese berühmte Unterhaltung in Donald Barthelmes Kurzgeschichte „Die Erklärung“ steht, sieht man ein großes schwarzes Malewitsch-Quadrat. Es hockt einfach da, tut nicht viel, absorbiert Licht. Ich glaube, wir alle stehen, egal wie aufgeschlossen wir sind, irgendwann einmal vor der Frage: Warum ist experimentelle Literatur oft so fad? Aber damit verwandt ist die noch viel wichtigere Frage: Warum sind Donald Barthelmes Kurzgeschichten so witzig, so belebend, so bewegend? Denn sie wirken von außen immer genau wie die Art von experimenteller Literatur, die man zwar interessant, aber dann doch nicht weiter berührend finden wird. Sie sehen sogar so aus, als könnte das, was er macht, jeder. (Ein ganz ähnlicher Effekt existiert in Bezug auf das Werk von Konrad Bayer.) Man denkt sich: Das ist großartig, aber das kann ich auch. Und dann setzt man sich hin, versucht es, und spricht nie wieder darüber.
Ich glaube, wir alle stehen, egal wie aufgeschlossen wir sind, irgendwann einmal vor der Frage: Warum ist experimentelle Literatur oft so fad?
Gefragt nach seiner Biografie antwortete Donald Barthelme gern: „Ich glaube nicht, dass sie das Interesse eines Menschen auch nur für eine Sekunde gewinnen könnte.“ Er wurde 1931 geboren und starb 1989. Auf Partys fragte er oft Leute: „Wenn Sie irgendeinen Gegenstand in diesem Raum stehlen dürften,
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