Durch Vermittlung einer gemeinsamen Freundin, einer Schauspielerin, hatte ich Kontakt zu Botho Strauß aufgenommen. Als meistaufgeführter Dramatiker seiner Zeit war Strauß zum Einhorn der deutschen Literatur geworden, ebenso gehetzt wie bewundert. Scheu und zurückgezogen, ließ er sich für kein Interview, keine Lesung aus seinen Werken gewinnen.
Ich rief ihn eines Tages an, und wir verabredeten uns zum Abendessen im Ristorante Ciao, gegenüber von der Schaubühne am Lehniner Platz, wo zu der Zeit sein Stück Der Park mit Bruno Ganz und Jutta Lampe aufgeführt wurde. Ich traf da etwas abgehetzt und mit nassen Schuhen ein, zuvor war ich mit meiner Tochter im Tiergarten gewesen, sie hatte ein batteriegetriebenes Spielzeugschiff auf dem Teich fahren lassen, während der Fahrt hatte die Batterie abgestellt, und das Schiff schaukelte friedlich auf dem Wasser. Mir war nichts anderes übrig geblieben, als mit aufgekrempelten Hosen in den sumpfigen Teich hineinzuwaten und das Schiff wieder an Land zu holen.
Vor dem Treffen mit Strauß im Ciao war mir keine Zeit zum Umziehen mehr geblieben, so traf ich dort in etwas ramponiertem Zustand ein. Als ich zu seinem Tisch trat, blickte mich Strauß mit seinen hinter dicken Brillengläsern schwimmenden Kinderaugen etwas verwundert an.
Positive Kritiken wegschieben
Aus unserem Gespräch ist mir seine Frage in Erinnerung, an was ich gerade schreibe. Ich antwortete etwas leichtfertig:
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