Während also sein Kollege Salzer, der es später bis zum „Editor at large“ bringen sollte, mit seinen wenigen Bleistiftanmerkungen entspannt die Suhrkampkultur von circa 1970 nachspielte, wurden bei ihm die Manuskripte im Korrekturmodus digitaler Dokumente in grässlich zähflüssigem Tempo unübersichtlich bunt zerrissen und durch lange Kommentare bedrängt. Aber das Schlimme war eben: Auch er wurde mehr und mehr zerrissen und bedrängt. Seine geistige und dann auch fast körperliche Schwächung und Hilflosigkeit wuchsen, und es wurde ihm dabei immer klarer, dass er – neben den üblichen falsch verschlungenen Satzkonstruktionen und aus dem Papierdeutsch ins Sprechdeutsch zu bringenden Dialogen – nicht nur einfach diese ewigen vielen „Wörter des Grauens“, wie er sie dann nannte, bekämpfte, sondern ein ganzes System, eine allgemeine, undurchdringliche Sprachsuppe, die für alle Beteiligten ganz selbstverständlich zur deutschen Standardliteratursprache geworden war und in der jeder Text, ob alt oder neu, avantgardistisch oder konventionell, verschmutzte, versank und verschwand.
Eine allgemeine, undurchdringliche Sprachsuppe, die für alle Beteiligten ganz selbstverständlich zur deutschen Standardliteratursprache geworden war.
Es ging dabei nämlich nicht nur um hier und da Auftauchendes, zum Beispiel Begriffe aus dem Wörterbuch der kitschigen Spießigkeit wie „schmunzeln“ und „mustern“ („Er musterte sie schmunzelnd“), sondern um die konsequente Systematik eines
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