Neulich erzählte mir jemand, dass jetzt ständig Panzer und andere Waffenarten im Fernsehen zu sehen sind. Ich habe keinen Fernseher. Mein Leben geschieht Tagesschau- und Heute-los. Keine Tagesthemen, kein Heute Journal, ich habe alle diese Formate seit weit über zwanzig Jahren nicht mehr gesehen. Zahle sie aber, dazu bin ich in meinem Land verpflichtet.
Die Panzer werden, heißt es, neuerdings äußerst schick in Szene gesetzt, wie in einem Werbefilm. Sie stehen z. B. vor einem spektakulären Abendhimmel, so wie man sich als Adoleszenter früher vielleicht sein Mädchen vorgestellt hat. Die Silhouette des Mädchens gegen den Abendhimmel bei Abendrot, das haben sich die Mantafahrer bisweilen auf die Motorhaube malen lassen, das Mädchen damals noch nacktbusig und vielleicht sogar mit nacktem Po, was heute gar nicht mehr ginge, weil der betreffende Mantafahrer sofort von einem Mob gelyncht würde und es auch gar keine Mantas mehr gibt.
Oder die Panzer fahren schnell über eine Wiese oder einen Hang hinauf, sehen dadurch sportlich aus, man kann sie in ihrer Bewegungsart bewundern. Auch hierzu wieder der Vergleich mit früher. Dein Mädchen damals in eng anliegender Sporthose, kurz geschnitten, wie sie Runden auf dem Sportfeld dreht, schlank, elastisch. Oder Volleyball spielt, oder Handball. Der genetische Stamm des jungen Mannes kann gar nicht anders, als das Mädchen auf seine Leistungsfähigkeit hin zu betrachten, denn im Hintergrund steht die Fortpflanzung, und mit diesem leistungsbereiten Körper (der dann zuweilen auch vor einem roten Mantahauben-Sonnenuntergang steht) ist die Fortpflanzung umso begehrenswerter, auch wenn man es vielleicht nur Verknalltsein nannte, was aber auf jeden Fall im Bett und in der Vereinigung mit dieser Leistungsmaschine endete. Daher ja auch das Wort Maschine für das Mädchen beziehungsweise seinen Körper. Das sagte man ja damals noch: Was für eine Maschine! Mädchen sagte man damals bis etwa fünfundzwanzig.
Man sieht den deutschen Panzer in den Nachrichten nie zerschossen und als Schrotthaufen daniederliegen.
Oder der Panzer dreht ganz schnell sein Rohr oder hebt es hoch und senkt es wieder, oder, noch putziger: Der Panzer unter dem Rohr dreht sich wie ein Wirbelwind, und das Rohr steht steif und fest an einer Stelle. Das kann man jetzt nur schlecht mit dem Mädchen von früher vergleichen, bis auf das Wirbeln, das wäre dann sozusagen rhythmische
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