Schwer, unmöglich gar, erscheint mir, die wahre Gestalt des Aleister Crowley auszumachen hinter den Mystifizierungen seiner Anhänger und den Verleumdungen seiner Gegner. Die knapp zwanzig Biografien, zumeist im Umfang von 500 Seiten oder mehr, die im Verlauf der vergangenen fünf Dekaden über ihn erschienen sind, haben die Legendenbildung um den Okkultisten tendenziell noch verstärkt.
Crowley war in mancherlei Hinsicht eine Ausnahmeerscheinung: In Anlehnung an die Apokalypse des Johannes verlieh er sich das Epitheton „The Great Beast 666“ und stiftete die neue Religion des Thelema, welche die Herrschaft des Christentums ablösen sollte, um allen Menschen eine freie Selbstentfaltung ihrer inneren Anlagen zu ermöglichen.
In einer wegweisenden Erneuerung der okkulten Bewegungen des Westens, verband die Lehre des Thelema diverse magische, mystische, spirituelle und philosophische Ideen und Praktiken aus Orient wie Okzident zu einer Synthese. Seine unermüdliche Arbeit als Prophet des Thelema machte Crowley zu einer der führenden Figuren im Okkultismus des 20. Jahrhunderts; darüber hinaus beeinflusste er durch seine Schriften die Mehrzahl der gegenwärtigen magisch-esoterischen und neuheidnischen Bewegungen.
Crowley war nicht nur Extrembergsteiger und Schachmeister, Großwildjäger und Geheimdienstzuträger, er schuf auch
bemerkenswerte Gemälde und verfasste eine beachtliche Zahl an Büchern.
Für Crowley war klar: Die Zukunft hängt ganz davon ab, ob es der Gesellschaft gelingt, einen fundamentalen Gesinnungswandel zu durchlaufen. Für diese nicht zuletzt spirituelle Erneuerung kämpfte er. Natürlich vergebens: The Great Beast starb im Dezember 1947, in Alter von 73 Jahren, als Heroinabhängiger, weitgehend verlassen und verarmt, in einer billigen Pension bei Hastings in Südengland. Bis zum Ende hielt er
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