Presseschau – 9. August 2021

„Zettel’s Traum“ als Kurzversion / Célines verlorenes Spätwerk / Karl Heinz Bohrer / Zeruya Shalev / Mark Twain / Matthias Nawrat / „Stimmen der Hoffnung“ aus Belarus / Katharina Volckmer / Gert Loschütz / W. H. Auden / Arnold Stadler …

Online seit: 9. August 2021

Die Welt
„Die Granatsplitter waren das Schönste, was man sich ausdenken konnte“
Als Kriegskind in Köln erlebte Karl Heinz Bohrer früh die Verbindung von Schönheit und Gefahr. Bei Ernst Jünger oder den Surrealisten entdeckte er sie später wieder.

Der Spiegel
Ihrer Tochter verbot sie, ihren Roman zu lesen (Paywall)
Die israelische Autorin Zeruya Shalev hat mit „Schicksal“ erstmals ein politisches Werk vorgelegt. Unsere Reporterin hat sie in Haifa getroffen.

Tagesspiegel
Putin, eine Großmutter und der Stalinismus
Der amerikanische Schriftsteller Keith Gessen erzählt in „Ein Schreckliches Land“ von seiner Herkunft. Es ist eine heimliche Liebeserklärung an Russland.

Tagesspiegel
Das dickste Buch der deutschen Literatur – als Kurzversion
Mit neun Kilo und 1334 Seiten ist „Zettel’s Traum“ das absolute Schwergewicht der deutschen Literatur. 51 Jahre später erscheint das Kultwerk in handlicher Fassung.

Tagesspiegel
„Rennen Sie, so schnell es geht!“
Minsk, so schön und furchtbar: Ein Jahr nach Lukaschenkos Wahlbetrug berichten „Stimmen der Hoffnung“ aus Belarus in einem Sammelband.

Tagesspiegel
Wem die Zeit gehört
Verbundenheit mit den Toten: Gert Loschütz erzählt in seinem neuen, sehr guten Roman vom schwersten Zugunglück in Deutschland.

NZZ
Mark Twain umging einmal eine Quarantäne, dann kletterte er illegal auf die Akropolis. Doch selbst ihm verging am Ende die Lebenslust (Paywall)
Die amerikanische Literatur ist ohne Mark Twain undenkbar. Seine Eskapaden in Europa und im Nahen Osten kann man nun ungekürzt auf Deutsch lesen.

NZZ
Im Wienerwald fand der Dichter W. H. Auden sein Altersrefugium, und ein VW-Käfer wurde ihm fast zum Verhängnis (Paywall)
Der amerikanische Dichter führte ein unstetes Leben. Die Verborgenheit der österreichischen Provinz bot ihm eine willkommene Zuflucht.

Süddeutsche Zeitung
Tod auf Kredit
Louis-Ferdinand Céline sprach im Alter immer wieder von seinem verlorenen Spätwerk. Niemand glaubte ihm. Jetzt ist es tatsächlich aufgetaucht.

Süddeutsche Zeitung
Aber bitte mit Luciane
Über die beste Nebenrolle in Goethes „Wahlverwandtschaften“.

Süddeutsche Zeitung
Wenn der Seuchenarzt irrt
Michael Lichtwarck-Aschoffs Roman „Robert Kochs Affe“ erzählt von der Kolonialvergangenheit und Hygieneforschung. Das ist gefährlich aktuell.

FAZ
Vergangenheit lässt sich nicht chirurgisch entfernen (Paywall)
In ihrem Romandebüt voller Wut und Witz beschreibt Katharina Volckmer Versuche radikaler Eingriffe in die sexuelle Identität und deutsche Geschichte.

FAZ
Wilhelm Lehmanns „Auf sommerlichem Friedhof (1944) In memoriam Oskar Loerke“
Lohnt es sich, an Oskar Loerke zu erinnern? Dieses Gedicht, das ihm gewidmet wurde, zählt zu den guten Gründen, es zu tun.

FAZ
Das Zwinkern der Gnade (Paywall)
Die Commedia gilt als Buch der ständigen Verdammnis, weil vor allem das Inferno die Leser beeindruckt, doch das wird Dante nicht gerecht.

Die Zeit
Mutter nervt
In „Reise nach Maine“ konterkariert Matthias Nawrat eine US-amerikanische Sehnsuchtslandschaft mit den Verstrickungen in die Familiengeschichte.

Frankfurter Rundschau
„Das Leben liegt in Scherben, aber der Wein schmeckt mal wieder fantastisch!“
Max Dax über das Aushalten von anderen Realitäten, 365 und eine Nacht, das Verrinnen der Zeit, die Magie des Alltags und seinen Roman „Dissonanz“.

Sounds & Books
Timo Blunck: Die Optimistin – Roman
In seinem zweiten Roman „Die Optimistin“ erfindet Timo Blunck eine abenteuerliche Biographie für seine Protagonistin Charlie Keller.

Der Standard
„Am siebten Tag flog ich zurück“: Sehnsucht nach dem Kibo
Mehr als sechzig Jahre lang stand Arnold Stadler im Bann eines Gemäldes des Kilimandscharo. Bis er dorthin aufbrach und mit einem Roman heimkehrte.

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