Presseschau – 8. April 2024

Clemens J. Setz über Gewaltvideos / Lutz Seiler über Kafka / Jonathan Lethem / Anne Weber / Aris Fioretos / Gianrico Carofiglio / Natascha Wodin …

Online seit: 8. April 2024

NZZ
Paris hat eine phantastische Innenstadt, an den Rändern der Metropole taucht man in eine ganz andere Welt ein.
Anne Weber hat sie für ihren neuen Roman erkundet.

Die Welt
Was dem Rockstar blüht, wenn der Ruhm vergeht
In „Die dünnen Götter“ erzählt der Schriftsteller Aris Fioretos von einem Rockstar. Der wird von seiner Vergangenheit eingeholt. Die todkranke Ex-Geliebte meldet sich, er habe eine elfjährige Tochter. Damit fängt die Lebensbeichte erst an.

Die Welt
Der allerletzte Autofahrer
Keine Handys, keine Streamer, keine SUVs: In Jonathan Lethems „Der Stillstand“ ist die Welt mal wieder untergegangen – und die Ökos haben gewonnen. Bis ein atombetriebenes Batmobil die Biobauernhof-Idylle aufmischt. Und Schluss macht mit dem dystopischen „Kuschelkitsch“.

FAZ
Die Schönheit, die Bosheit, die Feigheit und der Mut
Als Anna Seghers 1935 Der Weg durch den Februar“ schrieb, lebte sie mit ihrer Familie im Exil in Paris. Jetzt ist der Roman neu aufgelegt worden. Und erzählt beklemmend vom Aufstand der österreichischen Sozialdemokratie gegen den aufkommenden Faschismus.

FAZ
Verlusterfahrung als Gewinn
Er ist der letzte prominente Schriftsteller der DDR und längst ein gesamtdeutsches Phänomen: Zum achtzigsten Geburtstag des Schriftstellers Christoph Hein.

FAZ
Nomos Verlagsgesellschaft erwirbt Klostermann Verlag
Nach fast hundert Jahren Familiengeschichte bekommt der Frankfurter Vittorio Klostermann Verlag einen neuen Eigentümer: Ein Besuch beim scheidenden Verleger.

FAZ
Flucht aus dem Partykeller
Markus Berges erfindet mit seinem Buch „Irre Wolken“ den Psychiatrieroman zwar nicht neu, aber trotzdem brennt man gern mit seinem jungen Erzähler und der Patientin Anne ins Frühjahr 1986 durch.

FAZ
Selbst die Namen werden ihnen genommen
Tahir Hamut Izgils „Uigurische Notizen“ sind ein bedrückendes Literaturzeugnis der chinesischen Repression. Im Exil in den USA schrieb der Dichter und Filmemacher auf, was ihm am eigenen Leib widerfuhr.

Die Presse
„Wir lernten, miteinander zu reden“
Gianrico Carofiglio ist einer der bekanntesten italienischen Schriftsteller, seine Krimis sind Bestseller. Der Ex-Staatsanwalt und frühere Senator erklärt, was seine Karrieren verbindet und warum er schreibt.

Die Presse
Reiß dich zusammen!
Freundin weg – und alles aus? Erst jammert Dolly Aldertons Protagonist, dann rappelt er sich doch wieder auf. Kauzig!

Die Zeit
„Es scheint, als hätten sie sein Gesicht gehäutet, noch bevor das Video beginnt“
Wie auf TikTok das Grauen brutalster Gewaltaufnahmen nacherzählt wird. Von Clemens J. Setz

Frankfurter Rundschau
Wie es sich ohne tröstliche Vorstellungen lebt
Auf der Suche nach Glück, aber ohne Hektik: Ulrich Peltzers großer, schweifender und doch streng gebauter Roman „Der Ernst des Lebens“.

Frankfurter Rundschau
Dieses unberechenbare Dunkle
Der Erzählungsband „Der Fluss und das Meer“ von Natascha Wodin fasst Zustände der Entfremdung und Unbehaustheit in eine Prosa von seltsam tröstlicher Schönheit.

Süddeutsche Zeitung
Warum musste er sterben?
Das Ende der berühmten Kurzgeschichte „Ein Hungerkünstler“ ist brutal. Schriftsteller Lutz Seiler hatte da lange etwas verdrängt.

Süddeutsche Zeitung
Großes vollbringen, dann schweigen
So pathosscheu, machtskeptisch und liebevoll besingt die Gegenwartsdeutschen sonst niemand: Der Schriftsteller Christoph Hein wird 80 Jahre alt.

Süddeutsche Zeitung
Nur für die Glücklichen
Eine Reise mit Franz Kafka dorthin, wo er nie war: Amerika.

Stuttgarter Zeitung
Antanzen gegen Tod und Gleichgültigkeit
Wer zu früh stirbt, bekommt im Roman „Tanz, tanz, Revolution“ eine neue Chance. Auch wenn nie explizit von der Ukraine die Rede ist, lässt Autorin Lisa Weeda keinen Zweifel daran, von welchem Krieg sie erzählt.

Der Standard
René Char und Peter Handke sind ziemlich gute Nachbarn
Das Eigene im anderen erkennen: die Korrespondenz von Peter Handke und dem verstorbenen René Char – ergänzt um Kommentare, Aufzeichnungen, Essays und Bilder

Der Standard
Eimerweise Blut: Hanno Millesi erinnert sich an eine Nitsch-Aktion
Als Assistent von Hermann Nitsch hat der Autor 1996 an einem „Orgien Mysterien Theater“ teilgenommen. Eine Erinnerung zum zweiten Todestag des Künstlers am 18. April

Der Standard
Das zweite Gedicht des Poeta Laureatus Clemens J. Setz
Der Schriftsteller Clemens J. Setz ist der zweite Poeta Laureatus des Literaricums Lech.

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