Presseschau – 6. November 2023

Clemens J. Setz gewinnt den österreichischen Buchpreis / Positionskampf in der Gaza-Frage / Lutz Seilers Büchnerpreisrede …

Online seit: 6. November 2023

FAZ
Der amerikanische Pavian twittert nach Jidada
Eine postkoloniale Tiergeschichte auf mehr als 450 Seiten? Das mag abschreckend klingen. Tatsächlich zeigt NoViolet Bulawayos „Glory“, wozu die internationale Gegenwartsliteratur imstande ist.

FAZ
Noch ein Glas Mondschein, bitte!
Lutz Seiler spannt in seiner Dankesrede für den Georg-Büchner-Preis einen Bogen vom Menschenexperiment des „Woyzeck“ zum Atomzeitalter, in dem er trotz allem romantisch nach Halt sucht.

FAZ
Das kommt dabei heraus, wenn KI einen Roman schreiben soll
In Hannes Bajohrs KI-Romanversuch „(Berlin, Miami)“ verschmelzen vier Gegenwartsromane mit dem kollektiven Bewusstsein zu einem Text voller Überraschungen. Ist das also Literatur?

FAZ
Anja Kampmann: „Versuch über das Meer“
Für Träume und Wellen gibt es weder Anfang noch Ende: Verse über ein nach außen gewendetes Schauspiel des menschlichen Inneren.

FAZ
Eine unverschämte Heldin erobert die Welt
„Jahrmarkt der Eitelkeit“ von William M. Thackeray ist einer der großen englischen Romane des 19. Jahrhunderts. Die Neuübersetzung durch Hans-Christian Oeser gibt ihm seinen Glanz zurück.

FAZ
Der wahre Kosmopolit
Er hat Europa zu seinem Schwerpunkt gemacht und die Auslandsgermanistik auf unvergleichliche Weise mit Deutschland verbunden: Paul Michael Lützeler zum achtzigsten Geburtstag.

Die Welt
Eine Kultur, erbaut aus Zuckerrohr und Menschenknochen
Fake News, Verschwörungstheorien, Reichtum aus Sklavenarbeit: Das 19. Jahrhundert ist unserer Gegenwart nicht so fern. Zadie Smith erzählt in „Betrug“ von einer hochkultivierten Scheinwelt, in der in Wahrheit jeder Blut an den Händen hat.

Die Welt
Von der Tiefe unter dem Boden
Zwischen Abschied und Erneuerung: Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung wählt in Darmstadt einen neuen Präsidenten und verleiht Lutz Seiler den Georg-Büchner-Preis. Der bezieht sich in seiner Rede auf Woyzeck und die Wismut.

Die Welt
„Jüdisches Leben braucht Sichtbarkeit, keinen Opferstatus“
Ein kleiner Verlag leistet mit seinen Büchern schon seit Jahren Aufklärung, speziell auch über Israel- und Judenhass in der Kunstszene und Klimabewegung. Im Porträt erklärt die Verlegerin Nora Pester, warum ihr Verlag politischer werden musste.

Die Welt
Positionskampf in der Gaza-Frage
Nach dem Massaker an Israelis durch die Hamas ist ein erbitterter Kampf um die Deutungshoheit der Ereignisse im Nahen Osten entbrannt. Ausgetragen wird er in offenen Briefen. Das Ringen der Intellektuellen verrät vor allem eines.

Die Presse
Clemens J. Setz gewinnt Österreichischen Buchpreis
Gewonnen hat Setz mit seinem Roman „Monde vor der Landung“. Der Debütpreis ging an Arad Dabiri für seinen Roman „Drama“.

Die Presse
Kalter Krieg in Island
Joachim B. Schmidt erzählt in „Kalmann und der schlafende Berg“ eine skurille Geschichte rund um echte und selbst ernannte Spione.

Die Presse
Zadie Smith: „Vertraut Schriftstellern nicht zu sehr!“
Die britische Bestsellerautorin Zadie Smith legt mit »Der Betrug« erstmals einen historischen Roman vor. Ein Interview über ihre heuchlerische Heimat, neue literarische Vorhaben – und was sie sicher nie schreiben wird.

Die Presse
Mit Literatur für positives Klima sorgen?
Ihre dystopischen Anfänge hat die Klimafiktion hinter sich gelassen. Zwei rezente Erscheinungen widmen sich der Frage, wie weit die „Letzte Generation“ gehen darf.

Süddeutsche Zeitung
Laden für anspruchsvolle Leser
Eine Buchhandlung, die von Autoren gegründet wird – dieses Experiment wagten vor 50 Jahren, erstmals in Deutschland, Schriftsteller wie Günter Herburger, Inge Poppe und Michael Krüger. Wie wirkt das Konzept der Münchner Autorenbuchhandlung in der Gegenwart weiter?

Süddeutsche Zeitung
Das Radiumohr – eine Geschichte der Geringsten
Georg Büchner, meine Familie und ich: Die Rede des großen Erzählers und Lyrikers Lutz Seiler zur Verleihung des Büchnerpreises.

Frankfurter Rundschau
„An den Ufern meiner Stadt“ von Peter Härtling: Hinter dem Fenster die Welt
„An den Ufern meiner Stadt“: Späte Gedichte von Peter Härtling, der sich, den Tod im Blick, in eine seiner produktivsten Phasen stürzte.

Frankfurter Rundschau
Richard Ford: „Valentinstag“ – Laber rhabarber und die Schönheit des Lebens
„Valentinstag“ , Richard Fords letzter Frank-Bascombe-Roman, ist eine enorme Geschichte über ein befremdliches Land und einen sterbenden Sohn.

Frankfurter Rundschau
Schriftstellerin Deborah Feldman: „Wir stehen am Beginn eines Zivilisationsbruchs“
Die jüdische Schriftstellerin Deborah Feldman über die Situation der Juden und Jüdinnen in Deutschland, den Terror der Hamas und den Krieg in Gaza.

Tagesspiegel
Hinein in die Jahreszeitenmaschine
Die dänische Autorin führt ihr vielbändiges und groß angelegtes Romanprojekt fort. Für die ersten drei Teile bekam sie schon den Literaturpreis des Nordischen Rats 2022.

Der Standard
Thomas Sautner über durchgeknallte Schreiber und das Wunder Literatur
Literatur ist immer wahr, immer echt und immer wirklich. Was in einem Roman geschrieben steht, geschieht, ist geschehen, wird geschehen. Ein Loblied

Der Standard
Luca Kieser setzt in seinem Debütroman auf tentakuläres Denken
„Weil da war etwas im Wasser“: Luca Kiesers ambitioniertes Debüt über eine Kalmarin ist ein Buch der Möglichkeiten

Der Standard
Ein Imperium auf Licht gebaut: Bettina Balàkas „Zauberer vom Cobenzl“
Bettina Balàka erzählt in ihrem neuen Roman „Der Zauberer vom Cobenzl“ von einer Wissenschafterin, die ihrer Zeit, dem 19. Jahrhundert, voraus war

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