Presseschau – 6. März 2025

Uwe Timm über Günter Herburger / Christian Kracht / Chris Ware / Vigdis Hjorth / Gabriela Wiener / Thomas Mann …

Online seit: 6. März 2025

NZZ
Thomas Mann bezeichnete Hitler als „kümmerlichen Erzschwindler“: Aus Kalifornien redete er seinen Landsleuten in Nazideutschland ins Gewissen
Im amerikanischen Exil führte Thomas Mann einen publizistischen Kampf gegen das „Dritte Reich“: Die Rundfunkreden „Deutsche Hörer!“ sind brillante Hasspredigten – und Podcasts avant la lettre.

NZZ
Das Hamburger Landgericht schützt Christoph Peters’ Roman „Innerstädtischer Tod“ vor einem Verbotsantrag
Der Berliner Galerist Johann König glaubt sich in dem Buch von Christoph Peters wiederzuerkennen. Damit seien seine Persönlichkeitsrechte verletzt, argumentiert er. Die erste Instanz verteidigt die Freiheit der Literatur.

Die Welt
„Wäre Schreiben therapeutisch, hätten Schriftsteller keine psychischen Probleme mehr“
Vigdis Hjorth sorgte in Norwegen für einen Skandal, als sie in einem autobiografischen Roman von einem verdrängten Missbrauch als Kind erzählte. Ihre Familie leugnet das bis heute. Eine Begegnung mit der furchtlosen Autorin in Oslo.

Die Welt
Die makellose Shortlist – und ihr Schönheitsfehler
Leipzig liest – und macht neugierig, weil beim Preis der Leipziger Buchmesse nicht nur Romane bedacht werden, sondern auch Sachbücher und Übersetzungen. Unter den Nominierten leuchten große Namen. Aber ein Höhepunkt der Saison fehlt.

FAZ
Die Erichs im „Dritten Reich“
Die Büchergilde blickt zu ihrem Jubiläum auf ein sie prägendes Autorentrio zurück. Doch Wolfgang Eckerts und Jürgen Seuls Studie zu Erich Knauf, Erich Kästner und Erich Ohser hat zu viele Fehler. Eine verpasste Chance.

FAZ
Sex-Therapie zur Dekolonisierung
„Etwas aus dieser perversen Mischung aus Huaquero und Huaco fließt durch meine Adern“: Gabriela Wiener untersucht in ihrem Roman „Unentdeckt“ die Folgen des Raubzugs ihres Ururgroßvaters in Peru.

FAZ
Der größte aller Seitenarchitekten kommt in ein Architektur-Kleinod
Da werden Sie Augen machen: Chris Ware dürfte der graphisch einflussreichste Comiczeichner unserer Zeit sein. Er tritt so gut wie nie selbst auf. Aber nun ist sein Werk kurz in Leipzig zu sehen. Und er selbst auch: dort und in Hamburg.

Süddeutsche Zeitung
Jetzt würde ich gern mit ihm reden
Er schrieb und lief, und mit vielen großen Werken teilt seines ein ungerechtes Schicksal: kaum gelesen zu werden. Eine Erinnerung an meinen einzigartigen Weggefährten Günter Herburger.

Frankfurter Rundschau
Dinge, die zu Ende gehen
Meral Kureyshi erzählt in ihrem Roman „Im Meer waren wir nie“ lakonisch von Abschieden, Freundschaften und Fürsorge.

Die Zeit
Weit hinter die Grenzen unserer Welt
Auf nach Indien. Ein paar Tage mit Christian Kracht über seinen neuen Roman „Air“ sprechen.