Presseschau – 29. September 2025

Georg Stefan Troller / George Sand / Peter Waterhouse / Helle Helle / Ingrid Noll / Ann Schlee / Dieter Kühn …

Online seit: 29. September 2025

NZZ
Hundert Jahre „Mein Kampf“: Wir werden für immer an Hitler gebunden sein
In seiner programmatischen Kampfschrift hat der Diktator seinen Rassenwahn und den Terror unverblümt dargestellt. Wer wollte, konnte wissen, was geschehen würde. Gelernt hätten wir daraus wenig, sagt der Schriftsteller Arnon Grünberg und empfiehlt, Hitlers Buch zu lesen.

NZZ
Ewige Peinlichkeit: Helle Helles Buch „Hafni sagt“ ist ein grosser Roman in hundert kleinen Szenen
Die dänische Schriftstellerin Helle Helle hat eine weibliche Tragikomödie mit schlackenloser Eleganz verfasst. Die Hauptfigur Hafni ist 48 Jahre alt, ein wenig übergewichtig mit «Hängebauch» und in einer schweren Lebenskrise. Dann zieht sie los.

NZZ
Der freundliche Menschenfresser Georg Stefan Troller hatte Woody Allen, Muhammad Ali und Marlene Dietrich interviewt. Nun ist der Journalist und Autor 103-jährig gestorben
Er war ein Jahrhundertmensch und hatte ein Gedächtnis wie ein Elefant. Seine TV-Interviews waren legendär, weil er die Menschen zur Kenntlichkeit kommen liess.

Die Welt
Der Mann, der in mehreren Zeitzonen gleichzeitig lebte
Georg Stefan Troller wurde von den Nationalsozialisten aus Wien vertrieben, kehrte als Amerikaner nach Europa zurück und porträtierte in Paris die schillerndsten Größen seiner Zeit: Nachruf auf den eigenwilligsten Chronisten des 20. Jahrhunderts.

Die Welt
„Ich hatte ein gutes Leben. Man muss ja nicht ewig weiterleben“
Ingrid Noll, die Königin des deutschen Kriminalromans, wird 90. Auf die Idee mit dem Töten ist sie mit Mitte 50 gekommen. Bei einem Treffen erzählt sie von ihren brutalen Träumen. Und was sie über ihren eigenen Tod denkt.

FAZ
Strafversetzt nach Hürth
Er erkannte in den Achtzigerjahren die Keimzelle des Kommenden: Mit „Ausblicke vom Fesselballon“ erscheint aus dem Nachlass der letzte Roman von Dieter Kühn.

FAZ
Stricken, stopfen? Kämpfen, wirken!
George Sand ist eine Ikone der Frauenbewegung – aber wer liest ihre Bücher? Die Neuübersetzung ihres Romans „Nanon“, der die Französische Revolution aus der Sicht eines Bauernmädchens beschreibt, könnte der Beginn einer Wiederentdeckung sein.

FAZ
Rassentheorie und Führerkult im Verlagsprogramm
Reclam-Bändchen stehen in den meisten Bücherregalen. Doch wie schlug sich der Verlag in den Jahren 1933 bis 1945? Karolin Bove ist auf eine Geschichte enger ideologischer Kooperation gestoßen.

FAZ
Nach den Nationalsozialisten konnte ihn nichts mehr schocken
Er war Vorbild ganzer Journalistengenerationen: Georg Stefan Troller berichtete jahrzehntelang mit einem unverkennbaren Stil über seine Mitmenschen. Nun ist er im Alter von 103 Jahren gestorben.

Die Presse
Autor und Filmemacher Georg Stefan Troller ist tot
Der Journalist, Autor und Filmemacher Georg Stefan Troller ist am Samstagmorgen im Alter von 103 Jahren in Paris gestorben. Mit 16 Jahren floh er vor den Nationalsozialisten. Später war er 1945 als Soldat der US-Army an der Befreiung des KZ Dachau beteiligt.

Die Presse
Irene Dische über eine Prinzessin ohne Befugnisse
Irene Dische erzählt in ihrem Roman „Prinzessin Alice“ die Geschichte von Prinz Philips Mutter, einer Frau, die sich von ihrer Familie nicht hat unterkriegen lassen.

Frankfurter Rundschau
Pinkeln für Gerechtigkeit
Sara Paretskys wie stets flotter und hochpolitischer Vic-Warshawski-Krimi „Wunder Punkt“ erzählt von der Gier.

Süddeutsche Zeitung
„Ich bin glücklich, wenn ich am Rechner sitzen und spinnen kann“
Was unterscheidet die Ängste der Jugend von denen des Alters? Ein Gespräch mit der berühmten Krimiautorin Ingrid Noll über die großen Fragen des Lebens – anlässlich ihres 90. Geburtstags.

Der Standard
„Alte Jungfer“ auf Selbstermächtigungsreise
Ann Schlees Roman „Die Rheinreise“ verwebt eine äußere Dampfschiff-Fahrt und psychische Wandlung zu einer fesselnden Studie viktorianischer Seelennöte.

Der Standard
Polin? Libanesin? Deutsche? Paola Lopez‘ Roman versucht das zu klären
Paola Lopez erzählt im Roman „Die Summe unserer Teile“ von Frauen dreier Generationen, die sich der Frage nach Herkunft und Zugehörigkeit stellen müssen.

Die Furche
Krieg, Gewalt und Sprache
Durch Stauung der Zeit das Eintreten von Gewalt verhindern – „Z Ypsilon X“ von Peter Waterhouse versucht, vor die Gewalt zurückzugehen, daher die lange Suche. Die Hoffnung dabei: Es könnte möglich sein. Eine Spurensuche der Lektorin.