Presseschau – 27. Februar 2025

Die französische Theorie und der Antisemitismus / Joseph Vogl / Asta Sigurdardottir / Bela B / Erich Kästner / Leokadia Justman …

Online seit: 27. Februar 2025

NZZ
So lustig war das Rocker-Leben mit Sex, Drugs und Rock’n’Roll. Aber für wen?
Der Schlagzeuger und Sänger der Punk-Band Die Ärzte hat einen Roman geschrieben. Bela B erinnert in „Fun“ an die Causa Rammstein. Aber der Autor winkt ab: alles erfunden!

NZZ
Sturz ins Bodenlose – die herzzerreissenden Erzählungen der Asta Sigurdardottir widerspiegeln die Abwärtsspirale ihres Lebens
Asta Sigurdardottir galt als grösstes Talent der isländischen Nachkriegsliteratur. Doch die alkoholkranke Autorin wurde nur 41 Jahre alt. Ihre exzentrischen Storys trafen die bigotte Gesellschaft der fünfziger Jahre ins Mark.

NZZ
Ein Raum für das Nichtwissen: Joseph Vogls Buch „Meteor“ ist ein faszinierender Versuch, die Grenzen von Bestehendem kritisch auszuloten
Wie kann man flüchtige Erscheinungen in Worte fassen? Braucht jede Meinung eine Gegenmeinung? Gibt es auf jede Frage eine Antwort? Der Essay des Literaturwissenschafters Joseph Vogl gerät zu einem Lob des Schwebezustandes.

FAZ
Wenn weite Teile der Linken einen Rechtsruck vollziehen
Faszination am Bösen und ein Pathos des radikalen Bruchs: Bruno Chaouat geht der Frage nach, wie die Auslegung französischer Theorie dem erstarkenden Antisemitismus Vorschub geleistet hat.

Die Welt
Der wahre Karnevalist denkt beim Feiern an die Vergänglichkeit
Kästners Gedichtklassiker spricht allen Fastnacht-Hassern aus der Seele, die das närrische Treiben für nervig und oberflächlich halten. Aber das beruht auf einem Missverständnis, denn der Gedanke an den Tod ist beim Karneval immer präsent.

Der Standard
Erinnerungen einer polnischen Jüdin und an die Gerechten von Innsbruck
Leokadia Justman überlebte den Holocaust in Innsbruck. Das erschütternde Buch über ihre Erinnerungen daran erscheint nun erstmals auf Deutsch: „Brechen wir aus!“

Der Standard
Wie Autorin Olga Flor den Planeten Erde aus der Verankerung reißt
In dem Roman „Ein kurzes Buch zum fröhlichen Untergang“ entwirft die Steirerin eine famose, kleine Dystopie

Die Zeit
„Literatur darf auch Arschgeigen enthalten“
Thilo Mischke hat einen Moderatorenjob bei der Kultursendung „ttt“ verloren, bevor er ihn antreten konnte. Hier spricht er erstmals über die Kritik an seinen Büchern, erfundene Sexreisen und das merkwürdige Verhalten der ARD

Süddeutsche Zeitung
Mit dem Flixbus ins Kriegsgebiet
Der ukrainisch-deutsche Autor Dmitrij Kapitelman schreibt in seinem Roman „Russische Spezialitäten“ traurigschön über den Versuch, mit seiner putintreuen Mutter in Kontakt zu bleiben.

Süddeutsche Zeitung
„Das hier ist nur eine Karriere-Auszeit für mich“
Natasha Brown hat in der Finanzindustrie gearbeitet, bevor sie zur gefragten Schriftstellerin wurde. Was kommt als Nächstes? Erst mal ihr zweiter Roman über ein kurioses Verbrechen. Ein Anruf bei der Autorin in London.