Presseschau – 27. Dezember 2025

„Reich-Ranicki setzte vor allem auf Lacher“ / Brecht-Hype in China / Sabine Scholl / Romain Gary / Wolf Haas / David Szalay / Natascha Wodin …

Online seit: 27. Dezember 2025

Die Presse
„Reich-Ranicki setzte vor allem auf Lacher“
Steffen Martus analysiert in ­„Erzählte Welt“ die Literatur­geschichte der jüngeren Ver­gangenheit – und führt vor, wie wirkmächtig diese bis heute ist.

Die Presse
„Sei wild rasiert, gebürstet, geputzt, behandschuht, wenn Dich mein Vater holt“ – Die Liebesbriefe von Anna Seghers sind eine literarische Sensation
Erst 2021 tauchten die Liebesbriefe auf, die Anna Seghers noch als Netty Reiling ihrem ­späteren Ehemann, László „Rodi“ Radványi, schrieb. Nun in Buchform erschienen, geben diese ­intime Einblicke in die jungen Jahre einer Weltliteratin.

Die Presse
Katharina Greves Geschichten von Mutter und Tochter sind gewitzt und machen Mut
Statt auf Rosen auf Gewitztheit gebettet: Katharina Greves „Geschichten von Mutter und Tochter“ erzählen in wortlosen Bildern von Alltagsproblemen – und davon, wie sie sich heiter bewältigen lassen. Geschichten zum Wohlfühlen samt Reverenz vor einem Klassiker der Vergangenheit.

Die Presse
„Die zweite Haut“: Rotkäppchen auf Abwegen
Sabine Scholl hat ein Buch über ihre Kindheit auf dem Land und den langen Weg aus dem Milieu der Kleinhäusler in die Welt der Literatur verfasst. Eine Empfehlung.

FAZ
Mit General Nachtigall gegen die Wehrmacht
Warten auf den Abzug der Deutschen und die Ankunft der Russen: Romain Gary, Widerstandskämpfer im Zweiten Weltkrieg, erzählt in seinem Roman „Europäische Erziehung“ von einer verschworenen Gruppe in den litauischen Wäldern.

FAZ
Da treibt ja schon wieder ein Ozeandampfer durch die Stadt!
Für dieses Buch musste die deutsche Übersetzerin erst einen Verlag gründen, und wir danken es ihr: Der tschechische Kultroman „Die andere Stadt“ von Michal Ajvaz erscheint nun auch auf Deutsch.

FAZ
Die Insel der Schicksale
Der Bestsellerautor John Boyne erzählt in vier Kurzromanen von einem fiktiven Eiland vor der irischen Küste: einem Fluchtpunkt für Menschen, die schwer an ihren Verletzungen tragen.

Die Zeit
Lieber keine dicken Bücher fressen
Wolf Haas ist der unprätentiöseste Literatur-Snob ganz Wiens. Dort treffen wir ihn zum Gespräch über „Wackelkontakt“, seinen grandiosen neuen Roman.

Die Zeit
Das Gute an der Demenz
In Ian McEwans Zukunftsvision ist die Welt kaputt, nur die Künste sind lebendig. Hätten wir doch besser auf sie gehört.

Die Zeit
Ein Mann ohne jedes Gefühl
Der diesjährige Booker-Prize-Gewinner David Szalay erzählt vom Glück und Unglück des sozialen Aufstiegs

Die Zeit
Als gehe ein Riss mitten durch das Gewebe der Welt
Der britische Schriftsteller Seán Hewitt hat einen zeitlosen Roman über die erste Liebe geschrieben. Trifft man Hewitt, erweist der sich als hoffnungsloser Romantiker.

Die Zeit
Ein Name wie ein Gesicht
Ricarda Messner erzählt im Interview, wie sie die Geheimnisse ihrer Familiengeschichte in einem Roman ergründet hat.

Tagesspiegel
„Man weiß, dass man aus diesem Albtraum nie mehr erwachen wird“
Mit ihrem Buch „Die späten Tage“ zieht die preisgekrönte Schriftstellerin Natascha Wodin die Bilanz ihres Lebens. Sie erzählt von den Malaisen und Lieben des Alters.

Berliner Zeitung
Das große Abenteuer Alter: Natascha Wodin schreibt über „Die späten Tage“
Ihr später Erfolg sei ein Geschenk ihrer Mutter, schreibt Natascha Wodin in ihrem Erinnerungsbuch. Durch „Sie kam aus Mariupol“ wurde sie berühmt.

Berliner Zeitung
Übersetzerin Huang Xueyuan: „Bertolt Brecht würde heute Chinesisch lernen“
Der Schriftsteller erlebt in China gerade einen Hype. Warum ist das so? Ein Interview mit Huang Xueyuan, die Brechts Gedichte ins Chinesische übersetzte.

Süddeutsche Zeitung
Der Papst beschwört den „Wildfrieden“
Ein Frieden, der wie Wildblumen wächst, wenn man ihn nur lässt: In seiner Weihnachtsbotschaft zitiert der Papst den jüdischen Dichter Jehuda Amichai. Es dürfte sich um eine Premiere handeln.

Süddeutsche Zeitung
Vergessen Sie alles, was Sie über die Welt wussten
Alle lesen Fantasy-Romane, aber wenn einer sich wirklich auf die Flucht aus der Realität versteht, dann César Aira. Sein Roman „Der Hase“ zeigt: Er muss endlich den Literaturnobelpreis bekommen.

Süddeutsche Zeitung
„Wie eine Insel der Glückseligkeit“
Holly Brickleys Debüt „Deep Cuts“ ist ein Coming-of-Age-Roman, der in den 2000ern spielt – noch vor Veröffentlichung hat die Kanadierin ihn an Hollywood verkauft. Woher kommt die riesige „Y2K“-Sehnsucht, die gerade überall zu spüren ist?

Süddeutsche Zeitung
Dieser Roman wird die Weltliteratur noch lange zieren
Als András Visky zwei Jahre alt war, wurde seine Familie in einen rumänischen Gulag deportiert. Im Alter von 68 Jahren hat er jetzt einen Roman über diese Zeit veröffentlicht – eine Großtat.

Süddeutsche Zeitung
Das Buch zum Fest
Wie wurde aus einer jüdischen Splittergruppe eine mächtige Massenreligion? In Peter Heathers eindrucksvoller Studie „Christentum“ kann man etwas über Gewalt und Konformismus lernen, was aktueller kaum sein könnte.

Süddeutsche Zeitung
„Für den Leser ist ehelicher Sex nicht spannend“
Ken Follett ist einer der erfolgreichsten Autoren der Welt. Ein Gespräch über seinen Steinzeit-Roman „Stonehenge“, schriftstellernde KI und darüber, wie man eine gute erotische Szene schreibt.

Süddeutsche Zeitung
Kann ich meine Nächsten heute noch lieben?
Der Publizist Daniel Schreiber fragt sich, wie man in Zeiten politischer Spaltung die Energie für Mitmenschlichkeit aufbringen soll. Sein Buch ist ein Aufruf, jetzt bloß noch nicht aufzugeben.