Presseschau – 14. August 2025

Paul-Celan-Preis an Bernhard Strobel / Thomas Bernhard in Spanien / Thomas Melle / Christian Baron / Daniela Dröscher / Schillers „Ode an die Freude“ / Chi Zijian …

Online seit: 14. August 2025

NZZ
Alles hängt mit allem zusammen – die schleichende Vernichtung der ewenkischen Lebensräume ist nur ein Vorgeschmack
Die Chinesin Chi Zijian, die an der Grenze zu Russland aufwuchs, evoziert in ihrem Roman über den Volksstamm der Ewenken kein „ausserweltliches Paradies“. In der schlichten Sprache einer 90-Jährigen entsteht ein Abgesang auf die nomadische Lebensweise.

FAZ
Spanien-Urlaub mit einem todkranken Dichter
Susanne Kuhns „Drei Wochen mit Thomas Bernhard in Torremolinos“ erzählt von einer Reise mit dem Bruder kurz vor dessen Tod. Nikolas Mahler hat das Buch brillant illustriert.

FAZ
Ein bisschen Sams steckt auch in ihm
Bist das noch du? Paul Maars neues Buch „Lorna“ handelt von einer jungen Frau, die vor den Augen ihres verliebten Freundes eine Psychose entwickelt.

Die Presse
Vom Philosophen zum Terroristen
In Raphaela Edelbauers Roman „Die echtere Wirklichkeit“ verschreibt sich eine philosophische Aktivistengruppe dem Kampf für die absolute Wahrheit – und greift zu Gewalt.

DIe Presse
Es gibt keinen Weg zurück ins Paradies
Sirka Elspaß’ brillanter Lyrikband „hungern beten heulen schwimmen“ kann uns helfen, die Gegenwart besser zu verstehen.

Die Presse
Paul-Celan-Preis an Wiener Übersetzer Bernhard Strobel
Die Jury lobt Strobels Sprachkunst und seine Fähigkeit, „das Geflecht hypotaktischer Sätze geschmeidig zu halten“. Der Preis ist mit 25.000 Euro dotiert.

Süddeutsche Zeitung
„Das Leben rockt, wenn dein Wohnzimmer rollt“
Auf den Wänden vieler Wohnmobile stehen heute Sprüche aus dem Spannungsfeld zwischen selbstreferenziellem Campingwitz und aggressiv-lebensbejahendem Aphorismus. Eine kleine Literaturkritik.

Süddeutsche Zeitung
„Man reißt immer wieder alte Wunden auf“
Daniela Dröscher und Christian Baron werden für Romane gefeiert, in denen sie über ihre Herkunft schreiben – proletarisch, konfliktreich, oft von Scham bestimmt. Ein Doppelinterview über Klasse und Aufstieg.

Der Standard
Im Kopf eines Bipolaren: Thomas Melles erschütternd sachliches „Haus zur Sonne“
Zehn Jahre nach seinem Krankheitsbericht „Die Welt im Rücken“ gibt es leider Anlass für Fortsetzung: Der neue Roman des Deutschen hüllt Autobiografie in Fiktion

Die Furche
Warum Friedrich Schiller sich für die Ode an die Freude schämte
Vor 240 Jahren dichtete Friedrich Schiller seine Ode „An die Freude“. Was das Gedicht mit Freimaurern zu tun hat, welche politischen Ideen dahinterstecken – und warum Schiller sich später davon distanzierte.

Stuttgarter Zeitung
Wie wird man zur Tradwife? Geschichte einer Radikalisierung
Hannah Lühmann erzählt in ihrem frappierenden Roman „Heimat“ von der großen Versuchung der Regression.