Presseschau – 12. November 2024

6000 Autoren boykottieren israelische Kultureinrichtungen / Adelheid Duvanel / Saul Friedländer / Hannelore Schlaffer / Joachim Meyerhoff / André Gide / Igiaba Scego / Álvaro Pombo / Domenico Müllensiefen / Marko Martin / Ephraim Kishon / Kurt Palm / Thomas Meinecke / Franz Kafka …

Online seit: 12. November 2024

NZZ
„Man kann doch in einer so riesigen Einsamkeit nicht leben“, schreibt die Schriftstellerin Adelheid Duvanel in einem ihrer verzweifelten Briefe
Mit den gesammelten Briefen der Basler Autorin ist erstmals zu erfassen, in welchem Ausmass die düsteren literarischen Szenarien von Adelheid Duvanel eigenen Lebensstoff verhandeln.

Die Welt
„Das ist meine Ursprache“, sagt er auf Deutsch
Als Student saß unser Autor 1979 in Saul Friedländers Seminar. Ein Aufenthalt im Thomas Mann House in Pacific Palisades machte nun eine erneute Begegnung mit dem 92-jährigen Historiker und Jahrhundertzeugen möglich. Ein Gespräch über Israel – und die Sprache, in der er sich zu Hause fühlt.

Die Welt
Hannelore Schlaffer: „Jede Lust am Lesen beginnt mit einem Verbot“
Ihr Lesen begann mit dem „Struwwelpeter“, führte über Karl May zu Sartre und Adorno, Stifter und Klemperer. Hier erzählt die Germanistin und Essayistin Hannelore Schlaffer, welche Bücher sie durchs Leben begleitet haben.

Die Welt
Joachim Meyerhoff: „Von Betablockern gedämpft lag ich Stunde um Stunde in Unterhose auf dem Sofa herum“
Schlaganfall, Depression, Midlife-Krise: In atemberaubender Offenheit setzt Schauspielstar und Bestsellerautor Joachim Meyerhoff seine Lebenserzählung fort. Was tun, wenn das eigene Dasein früher viel toller war? Eine Anleitung, in reifen Jahren nochmal nach oben zu fallen.

FAZ
Gespaltene Passion
Ein schmaler Band mit zwei verspielten Texten André Gides – lohnt da überhaupt die Herausgabe? Das Nachwort der Übersetzerin Franziska Humphreys belegt die Notwendigkeit des Bandes.

FAZ
Eine Unterjochte, die endlich Teil der Geschichte werden will
Diese Schriftstellerin hat in Italien längst Furore gemacht: Igiaba Scegos Roman „Kassandra in Magodischu“ erzählt autobiographisch von einer durch Kolonialismus und Migration geprägten Familie, die von ihrer somalischen Heimat nicht loskommt.

Die Presse
Aua! Tut es uns in allen Sprachen ähnlich weh?
Weltweit lassen sich mit Ausrufewörtern Schmerz, Freude oder Ekel kundtun. Wie universal sind sie? Und wie ist es bei Wörtern für Tierlaute?

Die Presse
Schriftsteller Álvaro Pombo gewinnt den Cervantes-Preis
Pombo sei einer „der großen zeitgenössischen Schriftsteller der spanischen Sprache“, so der spanische Kulturminister. Die Auszeichnung ist mit 125.000 Euro dotiert.

Frankfurter Rundschau
Eine Jugend im Osten
Wo ein Döner Drehspiel zu heißen hat: Domenico Müllensiefen erzählt von einer Jugend in der Altmark – trostlos, aber die Lektüre ist gar nicht deprimierend.

Die Zeit
Ein seltener und kostbarer Augenblick
Beim Auswärtsspiel im Schloss Bellevue düpierte der Schriftsteller Marko Martin den Bundespräsidenten. Seine Rede war grandios, aber auch Steinmeiers Wut verständlich.

Stuttgarter Zeitung
Heiterer Abend im Namen des Vaters
Im Rahmen der Jüdischen Kulturwochen hat Rafi Kishon im Renitenztheater an Leben und Werk des großen Satirikers erinnert.

Stuttgarter Zeitung
Donauschwaben und ihre Geschichte: Wie stark prägt uns die Herkunft?
Der Österreicher Kurt Palm, dessen Eltern als Donauschwaben aus dem heutigen Kroatien geflüchtet sind, fragt in seinem Roman, was die Familiengeschichte uns mitgibt.

Süddeutsche Zeitung
Und damit zurück zu mir
Thomas Meinecke hat einmal etwas Revolutionäres erfunden – den selbstreflexiven Theorieroman. Beim Lesen seines Buchs „Odenwald“ drängt sich die Frage auf: Ist das Genre noch zeitgemäß?

Süddeutsche Zeitung
Wohin soll diese Boykott-Logik führen?
6000 internationale und teils sehr erfolgreiche Schriftsteller wollen israelische Kultureinrichtungen boykottieren, weil sie ihnen Komplizenschaft im Gaza-Krieg vorwerfen. Müsste es dann nicht bald auch amerikanische Universitäten und Verlage treffen?

Süddeutsche Zeitung
„Liebster Max, meine letzte Bitte …“
Franz Kafka verfügte, dass seine Manuskripte nach dem Tod verbrannt werden, doch Max Brod machte sie der Öffentlichkeit zugänglich. Der Jurist Ulrich Fischer fragt nun: Wie ist das eigentlich rechtlich?

Die Furche
Eine Reise zurück ins Leben
Mit dem Film „Marianengraben“ hat Regisseurin Eileen Byrne den tragikomischen Roman von Jasmin Schreiber aus dem Jahr 2019 für das Kino adaptiert.