Presseschau – 12. November 2023

Abdulrazak Gurnah / Rainer Maria Rilke / Jeremias Gotthelf / Cordelia Edvardson / Jan Wagner / Laure Adler …

Online seit: 12. November 2023

NZZ
Was Elend wirklich heisst, kann sich keiner vorstellen, der nicht Jeremias Gotthelf gelesen hat
Noch im schönsten Idyll flackert in seinen Erzählungen das Unheimliche. Teufel und Engel herrschen in Gotthelfs Universum. Der Mensch ist den höheren Mächten ebenso ausgeliefert wie seinesgleichen.

NZZ
In einem Schaffensrausch beendet Rainer Maria Rilke in den letzten Lebensjahren im Wallis seine «Duineser Elegien»
Der Dichter hatte den Gedichtzyklus vor dem Ersten Weltkrieg begonnen, geriet dann in eine Schreibkrise. Der Abschluss gelang erst kurz vor dem Tod.

Die Welt
„Die historische Verantwortung für diese Taten muss anerkannt werden“
Wer wie Abdulrazak Gurnah in Sansibar aufwuchs, erlebte die Deutschen vor allem als mythische Kolonialmächte von Deutsch-Afrika, die Gräueltaten begangen hatten – und sich lange vor jeder Verantwortung drückten. Warum ihm Friedrich Schiller zu einem anderen Bild von Deutschland verhalf, darüber sprach der Literaturnobelpreisträger am Sonntag in Marbach.

FAZ
Die eigentliche Gewinnerin
In Frankreich wurden diese Woche die großen Literaturpreise vergeben. Alle schauen wie immer auf den Goncourt-Preisträger. Warum sich das ändern sollte.

FAZ
Ein Mann verweigert Auskunft
Über Kästner wie Kästner: Mit Gespür für Pointen traktiert Tobias Lehmkuhl das Verhalten des Schriftstellers im Nationalsozialismus.

FAZ
Preußischer Antisemitismus
Fanny Lewalds Roman „Jenny“, ein Klassiker deutsch-jüdischer Literatur, wurde neu aufgelegt. Er ist erschreckend zeitgemäß.

FAZ
‚Robert Walser: Und ging“
Armer Mann im rauhen Herbst: Wenn Dichterleid sich einstellt, ist Dichterfreude selten fern, wie diese Verse zeigen.

Die Presse
Jo Nesbø: „Horror ist wie Sportmassage“
In den Krimis und Thrillern des norwegischen Erfolgsautors Jo Nesbø geht es immer grimmig zu. In „Das Nachthaus“ macht er Horror zum ersten Mal zum Programm: Ein Gespräch.

Die Presse
Was treibt die Gamer an, Tonio Schachinger?
Tonio Schachinger hat den Deutschen Buchpreis gewonnen. Ein Hauptthema in seinem Roman „Echtzeitalter“ sind Videospiele. Ein Gespräch über die Faszination des Gamings und die Schwierigkeit, sie Ahnungslosen literarisch zu vermitteln.

Süddeutsche Zeitung
Vater von Sasha Filipenko in Geiselhaft
„Dafür könnt ihr euch bei eurem Sohn bedanken“: Lukaschenkos Polizei stürmt die elterliche Wohnung des in der Schweiz lebenden Schriftstellers.

Süddeutsche Zeitung
Ein Kreis schließt sich
In dem Roman „Nachleben“ des Nobelpreisträgers Abdulrazak Gurnah bringt ein deutscher Kolonialoffizier einem Afrikaner bei, Schiller zu lesen. Jetzt hat Gurnah in Marbach die Schillerrede gehalten

Tagesspiegel
Literarischer Sensationsfund: Georg Hermanns Exilroman über eine jüdische Familie in der Nazizeit
Der lange verschollene Exilroman „Die daheim blieben“ des in Auschwitz ermordeten Erfolgsschriftstellers Georg Hermann wurde wiedergefunden und nun erstmals verlegt.

Tagesspiegel
Der Weg zur Grenze: Laure Adler hadert mit dem Altern
Die französische Autorin nähert sich in einem emotionalen Essay einer Lebensphase, die wenig Verlockendes hat.

Tagesspiegel
„Steine und Erden“: Der Lyriker Jan Wagner knüpft dichte Bildernetze
In Jan Wagners neuem Gedichtband erscheint der Dichter als Jäger, der mit Tinte oder Druckerschwärze auf die Welt losgeht.

Der Standard
Von der eigenen Mutter an die Nazis ausgeliefert
Cordelia Edvardsons autobiografischer Roman „Gebranntes Kind sucht das Feuer“ ist so unerträglich wie lesenswert

Der Standard
Andrej Kurkow fragt in seinem neuen Buch, wie man Mensch bleibt
„Samson und das gestohlene Herz“ des in der Ukraine lebenden Schriftstellers spielt vor hundert Jahren – und zeigt Parallelen zu heute

 

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