Presseschau – 1. Juli 2024

Ismail Kadare ist tot / Die Demontage von Denis Scheck / Tijan Sila / Barbara Honigmann / Friedrich Torberg / Der „Störfall Saviano“ / Georgi Gospodinov / Fiston Mwanza Mujila …

Online seit: 1. Juli 2024

NZZ
Mit atemberaubender Erzählkraft hat Ismail Kadare den Irrsinn der stalinistischen Diktatur entlarvt. Dennoch verstrickte er sich darin
Obwohl ihm der Literaturnobelpreis versagt blieb, war der Albaner eine lebende Legende. Mit seinem magischen Realismus vermochte er wie niemand sonst die entsetzlichen Abgründe albanischer Geschichte auszuloten. Nun ist er im Alter von 88 Jahren gestorben.

NZZ
„Meine Mutter wollte, dass ich einen netten deutschen Ehemann finde. Ich war strikt dagegen“
Die polnische Autorin Joanna Bator schöpft für ihre Romane aus der eigenen Geschichte – und erklärt damit ein düsteres Stück deutsch-polnischer Vergangenheit.

FAZ
Sein zartes Mädchenherz
Wie schreibt man über Liebe, in Briefen und in Gedichten? Friedrich Gottlob Klopstock zum 300. Geburtstag.

FAZ
Rückblick auf die großen Zeiten der Revue
Ohne Girls ging es nicht: Wie Walter Benjamins berühmte Prosasammlung „Einbahnstraße“ zu ihrem Titel gekommen sein könnte. Ein Gastbeitrag.

FAZ
Ziemlich gut gegurkt
In einem Jahr mit starken Texten und Diskussionen gewinnt Tijan Sila verdient den Bachmannpreis. Johanna Sebauer erhält gleich zwei Preise. Rätselhaft bleibt, warum der zunächst als Favorit gehandelte Henrik Szanto leer ausging.

FAZ
Barbara Honigmann erhält Friedrich-Schiller-Preis
Im vergangenen Jahr erhielt sie den Goethepreis der Stadt Frankfurt, nun folgt der Friedrich-Schiller-Preis. Die Schriftstellerin Barbara Honigmann erhält die mit 40.000 Euro dotierte Ehrung des Landes Baden-Württemberg.

FAZ
Wir sind nicht das Land von Don Quichotte
Aufregung um Gastlandauftritt: Warum ich als italienischer Schriftsteller zur Frankfurter Buchmesse fahren und was ich dort tun werde. Ein Gastbeitrag. Von Fabio Stassi

FAZ
Friedrich Torberg als Sportler
Sein zweiter Roman ist sein dickster: 1935 veröffentlichte Friedrich Torberg den Roman „Die Mannschaft“. Er erzählt darin von einem Jungen, der Fußball und Wasserball spielt. Taugt er etwas?

FAZ
Albaniens Staatsheld
„Diktatur und Literatur sind wie zwei wilde Tiere, die einander ständig an der Gurgel packen“, hat er einmal proklamiert: Zum Tod des französisch-albanischen Schriftstellers Ismail Kadare.

Die Welt
Mütter, Essiggurken und das Grauen im Baumarkt
Der Schriftsteller Tijan Sila gewinnt den diesjährigen Ingeborg-Bachmann-Preis. Doch Publikumsliebling ist eine Satire über den Sinn und Unsinn von Essiggurken. Humor hilft, sogar in Klagenfurt. So war das dreitägige Wettlesen am Wörthersee.

Die Welt
Was der „Störfall Saviano“ über das heutige Italien erzählt
Italien ist im Herbst das Gastland der Frankfurter Buchmesse. Doch drei Monate davor tobt ein Streit darüber, wer zur offiziellen Delegation gehört – oder lieber nicht. Jetzt gab es eine Entschuldigung. Wird sie die Wogen glätten?

Die Welt
Die Demontage des Denis Scheck
Der SWR muss sparen und stellt Denis Schecks Büchersendung „Lesenswert“ ein. Wenn der Sender jetzt schon seinen populärsten Literaturvermittler abserviert, kann man sich fragen: Welchen Bildungsauftrag nimmt er überhaupt noch wahr?

Die Presse
Bücher mit „Spice“: Was steht eigentlich in New-Adult-Büchern?
Die harmlose Aufmachung der New-Adult-Literatur täuscht: Zwischen den Buchdeckeln ist die Handlung meist recht scharf gewürzt.

Die Presse
Roman von Ray Nayler: Außerirdische aus der Tiefe
Die US-Autoren Ray Nayler und Daniel Kraus widmen sich in ihren Romanen dem Schrecken aus dem Meer. Aber: Die größte Gefahr bleibt der Mensch.

Die Presse
Tijan Sila mit Krieg im Gepäck zum Bachmannpreis, auch das österreichische „Gurkerl“ und eine Wahlwienerin werden belohnt
Mit „Der Tag, an dem meine Mutter verrückt wurde“ gewinnt der in Sarajewo geborene Deutsche Tijan Sila den Bachmannpreis, auch Johanna Sebauer, Tamara Štajner und Denis Pfabe können sich freuen. Dafür geht einer unerwartet leer aus.

Die Presse
Wettlesen in Klagenfurt: Tränen und ein triumphierendes „Gurkerl“
Am Samstag katapultierte sich die Österreicherin Johanna Sebauer mit Humor unter die Favoriten – und die in Wien lebende Slowenin Tamara Štajner mit intensiven Gefühlen.

Frankfurter Rundschau
Bachmann-Preis in Klagenfurt: Beim Bestellen im Baumarkt und beim Verzehr eines Gürkchens
Das Wettlesen in Klagenfurt präsentiert ein breites Spektrum reeller literarischer Möglichkeiten, den Bachmann-Preis gewinnt aber verständlicherweise Tijan Sila.

Frankfurter Rundschau
Wettbewerb der Trauma-Texte: Sila gewinnt Bachmann-Preis
Wie viel Schmerz und Leid verträgt ein Literaturwettbewerb? Viel – lautet die Antwort nach einem der renommiertesten Wettkämpfe. Immerhin wurde auch eine Gewürzgurken-Satire ausgezeichnet.

Frankfurter Rundschau
„Amerigo Jones“ von Vincent O. Carter: Der Junge, der Präsident von Amer’ka werden will
Vincent O. Carter erzählt in seinem endlich ins Deutsche übersetzten Roman „Amerigo Jones“ vom schwarzen städtischen Leben in den USA der 60er, 70er Jahre.

Frankfurter Rundschau
Ismail Kadare ist tot: Chronik und Wahrheit
Zum Tod des albanischen Schriftstellers Ismail Kadare, der im Alter von 88 Jahren gestorben ist.

Tagesspiegel
Tagesspiegel Plus Weltliteratur aus Ungarn: Satan hinter den Ställen
Péter Nádas feiert 80. Geburtstag, veröffentlicht seinen neuen Roman „Schauergeschichten“ und übergibt seinen Vorlass der Berliner Akademie der Künste.

Tagesspiegel
Albaniens Weltschriftsteller: Ismail Kadare, bedeutendster Chronist seines Landes, ist gestorben
Ismail Kadare galt als großer Erzähler der albanischen Vergangenheit und Gegenwart. Nun ist der international renommierte Schriftsteller mit 88 Jahren in Tirana gestorben.

Die Zeit
Die Vergangenheit als Waffe
Warum der Nationalismus in Europa wieder so erfolgreich ist. Von Georgi Gospodinov

Die Zeit
Albanischer Schriftsteller Ismail Kadare ist tot
In seinen Werken thematisierte er die Mechanismen des Totalitarismus. Im Alter von 88 Jahren ist der albanische Autor Ismail Kadare in Tirana gestorben.

Die Zeit
Ingeborg-Bachmann-Preis 2024: Heiter vom Monströsen erzählen
Das Wettlesen in Klagenfurt ist zu Ende und verband dieses Jahr fabelhaft Witz und Ernst. Tijan Sila gewann verdient mit einem tragikomischen Text über Familientraumata.

Die Zeit
Tijan Sila erhält Bachmann-Preis 2024
Der Ingeborg-Bachmann-Preis geht in diesem Jahr an den in Kaiserslautern lebenden Autor Tijan Sila. Er setzte sich bei dem Literaturwettbewerb gegen 13 Mitbewerber durch.

Der Standard
Was sollen wir im Sommer lesen? Tipps aus der Redaktion
STANDARD-Redakteur:innen und -Mitarbeiter:innen über Bücher, die ihnen 2024 besonders viel Lesevergnügen bereitet haben.

Der Standard
Verrückte Eltern als Kriegsspätfolge: Bachmannpreis für Tijan Sila
Der in Sarajevo geborene deutsche Autor erhielt in Klagenfurt den Hauptpreis. Die weiteren Gewinner heißen Denis Pfabe, Tamara Štajner und Johanna Sebauer.

Der Standard
Französisch-albanischer Schriftsteller Ismail Kadare 88-jährig gestorben
Mit Albanien verständlicher machenden Werken wie „Die Dämmerung der Steppengötter“ oder „Geboren aus Stein“ galt er über Jahrzehnte als Nobelpreiskandidat.

Der Standard
Fiston Mwanza Mujila: Der Weltwortreisende
Klaus Kastberger über den in Graz lebenden Schriftsteller und Sprachspieler Fiston Mwanza Mujila, dessen Literatur eine unbändige Vitalität auszeichnet.

Stuttgarter Zeitung
Stein und Zeit
Vom südalbanischen Gjirokastra aus hat Ismail Kadare die Geschichte des 20. Jahrhunderts in die Weltliteratur eingeschrieben. Nun ist der bedeutendste Dichter seines Landes mit 88 Jahren gestorben.

Süddeutsche Zeitung
Warum Mama verrückt wurde
Beim Wettlesen in Klagenfurt erforschen die Autoren in diesem Jahr die Schmerzen ihrer Eltern. Auch Tijan Sila, der damit den Bachmannpreis gewinnt.

Süddeutsche Zeitung
Bleib, Gedankenfreund
Vor 300 Jahren wurde Friedrich Gottlieb Klopstock geboren, der erste wahre Dichtergott deutscher Sprache, und es passiert – praktisch nichts. Was ist da los?

Süddeutsche Zeitung
Der Hochseilartist
Der albanische Schriftsteller Ismail Kadare lebte in einer der repressivsten Diktaturen der Geschichte und schuf trotzdem Weltliteratur. Jetzt ist er im Alter von 88 Jahren gestorben.

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