Der österreichische Autor Philipp Weiss wird für seinen Roman Am Weltenrand sitzen die Menschen und lachen mit dem Klaus-Michael Kühne-Preis ausgezeichnet.
Die Jury begründet Ihre Entscheidung wie folgt:
Philipp Weiss hat mit Am Weltenrand sitzen die Menschen und lachen einen staunenswerten Roman geschrieben, der uns mit seinem formalen Reichtum in Erinnerung ruft, was das Genre umfassen kann: buchstäblich alles nämlich. Das Werk setzt sich aus fünf eigenständigen Büchern zusammen; geschrieben hat sie der Autor aus der Innensicht einer Klimaforscherin, eines Jetset-Künstlers, eines kleinen japanischen Jungen, einer Französin im 19. Jahrhundert und einer verlorenen Seele im hypermodernen Großstadt-Dschungel von Tokio. Philipp Weiss erzählt aus diesen Perspektiven vom politischen Experiment der Pariser Kommune, von Fukushima, vom Klimawandel, ja, selbst vom Urknall. Und er entfaltet – der Roman als Netzwerk – zwischen den verschiedenen Zeiten, Stilen und Themen ein virtuoses Spiel der Verweise. Am Weltenrand sitzen die Menschen und lachen ist ein rasend kluger, poetischer, witziger und böser Roman. Philipp Weiss fasst den Wahnsinn unserer Welt in Worte. Seismographisch zeichnet er den Bruch auf, der in der Epoche fossiler und atomarer Energie nicht nur den Menschen von der Natur, sondern auch von sich selbst entfremdet. Die ökologische Krise ist die größte Herausforderung unserer Zeit, der Roman von Philipp Weiss die derzeit größte Herausforderung auf dem Buchmarkt. Wer sich drückt, wird viel verlieren.
Mit dem Klaus-Michael Kühne-Preis wird der beste Debütroman des Jahres 2018 ausgezeichnet. Die Preisverleihung findet am 21. September 2018 statt, die Dotierung beträgt 10.000 Euro.