Der von Litprom e.V. vergebene LiBeraturpreis geht 2023 an die palästinensische Autorin Adania Shibli für ihren Roman Eine Nebensache.
Die Jury begründet ihre Wahl: „Gleichsam präzise und behutsam entwirft die palästinensische Autorin Adania Shibli mit Eine Nebensache ein formal wie sprachlich streng durchkomponiertes Kunstwerk, das von der Wirkmacht von Grenzen erzählt und davon, was gewalttätige Konflikte mit und aus Menschen machen. Mit großer Wachsamkeit richtet sie ihren Blick dabei auf die kleinen Details, die Nebensächlichkeiten, die es uns erlauben, die alten Wunden und Narben zu erblicken, die hinter der Oberfläche liegen.“
Die Jury, bestehend aus Marlen Heislitz (Büchergilde Gutenberg), Peter Ripken (ehem. Journalist und Entwicklungshelfer), Sabine Speiser (entwicklungspolitische Beraterin), Antonia Stock (Buchhändlerin) und Raffael Weger (selbstständiger Literaturwissenschaftler), würdigte außerdem die hervorragende Übersetzung von Günther Orth.
Adania Shibli schreibt Romane, Theaterstücke, Kurzgeschichten und Essays und ist zudem in der akademischen Forschung und Lehre tätig. Eine Nebensache, ihre erste Buchveröffentlichung auf Deutsch, stand 2022 auf der Shortlist für den Internationalen Literaturpreis des Hauses der Kulturen der Welt. Die englische Übersetzung von Elisabeth Jaquette war 2020 für den National Book Award sowie 2021 für den International Booker Prize nominiert.
Der LiBeraturpreis ist eine jährliche Auszeichnung für Autoren aus dem Globalen Süden. Der Preis ist mit 3.000 Euro dotiert und wird auf der Frankfurter Buchmesse verliehen.