Christina König erhält den mit 8.000 Euro dotierten Franz-Tumler-Literaturpreis für ihren Debütroman Alles, was du wolltest. Den Publikumspreis gewann Annegret Liepold mit ihrem Roman Unter Grund.
In der Begründung der Jury heißt es: „Selten hat die Jury sich so schwer damit getan, aus fünf ausgezeichneten Büchern eines auszusuchen und noch einmal, nämlich mit dem Tumler-Preis, besonders auszuzeichnen. Letztlich haben wir uns entschieden. Mit präziser psychologischer Beobachtung, entlarvenden Dialogen und boshaftem Witz rückt dieser Roman einer Liebesbeziehung zu Leibe, in der die Liebe trotz aller Sinnlichkeit zu kurz kommt. Geld und die „feinen Unterschiede“ des gehobenen Milieus sorgen für ein Gefälle der Macht, eine Verklammerung in Abhängigkeiten. Dass es die Geschichte zweier Frauen ist, ist dabei nicht das Skandalon, sondern dass jede die andere auf ihre Weise verdinglicht und benutzt. Erzählt wird eine alltägliche Geschichte auf höchst originelle Art: Es gibt keine Ich-Erzählerin, sondern eine Du-Erzählerin, die mit sich quasi ein Selbstgespräch führt. Und es gibt drei verschiedene Schlüsse, die auch zeigen, dass der scheinbar Unterlegenen in dieser Beziehung doch die Handlungsmacht nicht verloren geht.“
Der Jury gehörten dieses Jahr Ferruccio Delle Cave, Manfred Papst, Jutta Person, Gerhard Ruiss und Daniela Strigl an.