Die Autorin Lina Atfah wird für ihren zweisprachigen Gedichtband Das Buch von der fehlenden Ankunft mit dem LiBeraturpreis 2020 ausgezeichnet.
In der Begründung von Weltempfänger-Jurorin und Literaturkritikerin Claudia Kramatschek heißt es:
„Sprachlich expressiv und doch in zarten emotionalen Farben gehalten sind die Prosagedichte der aus Syrien geflohenen, nun in Deutschland lebenden Dichterin. Anhand kleiner Szenen und Geschichten schreibt sie über das, was sie und auch uns bewegt: über Flucht und Ankommen, über Alltägliches und Gott. Spannend: Einige Gedichte wurden zwei Mal und somit unterschiedlich übersetzt.“
Lina Atfah, 1989 in Syrien geboren, studierte in Damaskus arabische Literatur. 2014 kam sie über den Libanon nach Deutschland und lebt heute in Nordrhein-Westfalen.
Der LiBeraturpreis ist eine jährliche Auszeichnung für Autorinnen aus Afrika, Asien, Lateinamerika und der Arabischen Welt. Er wurde 1987 von der Initiative LiBeraturpreis e.V. ins Leben gerufen und wird seit 2013 von Litprom organisiert. Nominiert sind Titel von Autorinnen, die im Vorjahr auf eine der vier Weltempfänger-Bestenlisten gewählt worden sind. Die Preisvergabe wird seit 2016 über ein öffentliches Online-Voting entschieden.
Folgende Autorinnen waren in diesem Jahr ebenfalls für den LiBeraturpreis nominiert: Lesley Nneka Arimah, Melba Escobar, María Gainza, Pyun Hye-Young, Valeria Luiselli, Carla Maliandi, Lucía Puenzo, Sara Rai, Karina Sainz Borgo, Aura Xilonen, Jeong Yu-Jeong.
Die Preisverleihung findet am 16. Oktober und entsprechend der geltenden Corona-Vorschriften virtuell oder vor Publikum statt.