In der Jury-Begründung heißt es:
„Nora Bossong schreibt Romane, Gedichte, Essays und Reportagen – und ist in all diesen literarischen Genres eindrucksvoll zu Hause. In ihrem Gedichtband Kreuzzug mit Hund beschwört sie nicht zuletzt die europäische Idee, in ihrer literarischen Reportage Rotlicht erforscht sie einen Bereich, zu dem Frauen keinen Zugang haben, in ihrem (im kommenden Herbst erscheinenden) Roman Schutzzone geht es nicht nur um das ‚Zögern in vielen Abstufungen‘, das das Leben einer jungen Mitarbeiterin der Vereinten Nationen in Genf bestimmt, vor allem dreht sich hier alles um eine grundsätzliche literarische Frage: ‚Sucht man sich ein Leben aus? Oder lebt man es nicht eher?‘ Die Jury des Kranichsteiner Literaturpreises ist beeindruckt von der Virtuosität und literarischen Klugheit dieser 1982 in Bremen geborenen, in Berlin lebenden Autorin.“