Presseschau – 22. Dezember 2025

Boccaccios Todestag / Jon Fosse / László Krasznahorkai / Maria Lazar / Max Frisch / Helene Hegemann / Karl-Markus Gauß …

Online seit: 22. Dezember 2025

NZZ
Es ist nicht einfach, im Fernsehen ohne selbstgefällige Attitüde über Bücher zu reden
Die Schriftstellerin Helene Hegemann unterhält sich in ihrer Literatursendung „Longreads“ an einem ausgewählten Ort mit einem prominenten Gast.

NZZ
Mitten in einer Pest-Epidemie schreibt Boccaccio sein frivolstes Werk
Vor 650 Jahren ist der Dichter der burlesken Novellensammlung „Dekameron“ gestorben. Im Angesicht des Todes hatte er die Kühnheit, derbe und obszöne Geschichten zu erzählen.

NZZ
Späte Rückkehr in das Tal, in dem Max Frisch gelebt hat
In Berzona hatte sich der Schriftsteller ein Refugium eingerichtet, hier entstand neben anderem seine letzte grosse Erzählung, „Der Mensch erscheint im Holozän“. Eine Begegnung mit seinem Sohn, Peter Frisch.

NZZ
Die ukrainischen Nationaldichter erhalten endlich eine deutsche Stimme
Bisher konzentrierten sich Übersetzungen aus der ukrainischen Literatur auf lebende Autoren. Nun sind auch ukrainische Klassiker auf Deutsch greifbar. Tanja Maljartschuk und Claudia Dathe legen die ersten beiden Bände der „Ukrainischen Bibliothek“ vor.

Die Welt
„Ihm war nichts Menschliches fremd, auch das Bestialische nicht“
Der italienische Schriftsteller Boccaccio wusste, warum wir in dunklen Zeiten gute Geschichten brauchen. „Er zeigte uns eine Welt, in der gute Menschen sich wie schlechte verhalten – und umgekehrt“, sagt seine Biografin im Interview.

FAZ
Sie setzte ihre Figuren auf Nebengleise des Lebens
Ein Spektrum an Außenseitern, Hochstaplern und psychisch Deformierten: Die Erzählungen der jüdischen Exilschriftstellerin Maria Lazar bestätigen die Qualität ihrer bisher bereits wiederentdeckten Werke.

FAZ
Vom Vater hat sie mehr als Lust an der Gewalt geerbt
Nancy Hüngers „Wir drehen dem Meer unsere Rücken zu“ ist ein heftiges Buch über die Angst vor der Auflösung, das selbst alle Gattungsgrenzen sprengt.

Die Zeit
Triumph der Künste
Hier gibt es ein Jubiläum: Giovanni Boccaccio kann neu entdeckt werden.

Die Zeit
Seid bloß nicht wie im Märchen
In ihrer fabelhaften „Prinzessinnenkunde“ befragt die Schriftstellerin Marlene Streeruwitz konservative Rollenbilder. Ähnlichkeiten mit realen Personen: offensichtlich.

Die Zeit
Sinn und Blödsinn sind kaum zu unterscheiden
Der legendäre Walter Moers ist wieder da. Sein neuester Zamonien-Roman ist ein typisch wahnsinniges Ritterabenteuer – mitsamt einem völlig fantastischen Kontrollverlust.

Frankfurter Rundschau
Alles so, wie Eline es wollte
Literaturnobelpreisträger Jon Fosse erzählt in dem schmalen, dichten Roman „Vaim“ davon, wie eine Frau zwei Männern sagt, wo es langgeht. Eine unheimliche Geschichte mit schwarzem Faden und wenigen Überlebenden.

Frankfurter Rundschau
Kreisen um den Meister
Die neue Arendt-Biografie rückt die Beziehung zum NS-belasteten Philosophen ins Zentrum. Winkler kritisiert zudem ihre Arbeit als Eichmann-Reporterin.

Süddeutsche Zeitung
„Ich bin berühmt, ich bin ein Star, ich bin auf Facebook“
Der Schriftsteller Joachim Lottmann ist schwer krank. Jetzt las er aber noch mal in Berlin. War das die Abschlussveranstaltung der Popliteratur? Bericht von einem denkwürdigen Abend.

Süddeutsche Zeitung
Eine Übung darin, die Dinge des Lebens ruhig geschehen zu lassen
In Jon Fosses Roman „Vaim“ bringt eine Frau zwei schweigsame Junggesellen aus der Fassung. Gemessen am melancholischen Gesamtwerk des Literaturnobelpreisträgers ist er direkt lustig.

Der Standard
Verlag will nach Vorwürfen keine weiteren Bücher von „Little Britain“-Darsteller
Der Verlag argumentiert mit dem Wohlergehen seiner Mitarbeiter, David Walliams bestreitet Vorwürfe

Der Standard
Entschleunigung üben und Unruhe bewahren
Im neuen Film „Schlendern ist mein Metier“ kann man den Schriftsteller Karl-Markus Gauß beim Recherchieren, Reisen und eben Schlendern begleiten. Aber eignet sich „Gelassenheit“ für einen kritischen Geist?

Der Standard
Digitale Abgründe
Richard Schuberth legt ein Buch über eine radikale Social-Media-Existenz, das Scheitern an Nähe und den Übergang von digitaler Pose zu realem Handeln vor

Der Standard
Wie Nobelpreisträger Krasznahorkai Ungarn auf den Hund kommen lässt
László Krasznahorkais neuer Roman „Zsömle ist weg“ enthält einen bewegenden Abgesang auf seine Heimat – in elf Sätzen

Die Furche
Wohin steuern wir?
Österreich in absehbarer Zukunft: Eine Musterstadt sorgt vorgeblich perfekt für ausgewählte Bürger. Daniel Wissers Roman „Smart City“ erzählt von einem autoritären System.

Die Furche
„Unten auf der Piazza ist niemand“: Einsames Kind, starke Beobachterin
Suchen Sie noch nach einem eindrücklichen Buchgeschenk oder nach einer langanhaltenden Weihnachtslektüre? Unser Autor empfiehlt Dolores Pratos einzigartigen Roman „Unten auf der Piazza ist niemand“.