„Der Eskapismus des Publikums trifft auf den Eskapismus des Betriebs“

Stefan Gmünder im Gespräch mit Peter Truschner über den Literaturbetrieb und seinen im Selbstverlag erschienenen neuen Roman Wie ein Messer.

Online seit: 9. Juli 2025

STEFAN GMÜNDER Sie haben Theaterstücke, Libretti, Essays und Romane publiziert, von denen einer – Die Träumer – sogar für den Deutschen Buchpreis nominiert war. Wie kommt es, dass Ihr neuer Roman Wie ein Messer im Selbstverlag erscheint?

PETER TRUSCHNER Weil in dem Roman Dinge zur Sprache kommen, die für heutige, von der Forderung nach „Sensitivity & Care“ geleitete Lektorate inakzeptabel sind. Ein Lektor von Penguin Random House beschied mir, dass ihm vor der Lektüre graue. Ich meinte daraufhin: Gut so!, habe aber natürlich nichts mehr von ihm gehört.

GMÜNDER Was glauben Sie, hat die Verlage, denen Sie das Manuskript anboten, und die es auch gelesen haben, von dem Text Abstand nehmen lassen?

TRUSCHNER Ein Roman, in dem ein junger Rechtsradikaler ein