Presseschau – 11. Oktober 2024

Han Kang ist gut lesbar, aber nicht gut / Jorge Luis Borges / Dirk Möhrle im Gespräch …

Online seit: 11. Oktober 2024

NZZ
Eine günstige Gelegenheit, den lästig gewordenen Ehemann loszuwerden – hinter dem Eintritt in die russische Armee verbergen sich tragische Schicksale
Der russische Staat muss mittlerweile immer höhere Entschädigungen zahlen, um Freiwillige für den Einsatz in der Ukraine zu mobilisieren. Die russische Schriftstellerin Sonja Margolina schreibt über die Anreize, die eine solche Rekrutierung schafft.

FAZ
Schwulsein war der Kuss des Todes
Aufmerksamer Beobachter des Zeitgeschehens und ideale Muse: Der 2019 verstorbene Dichter John Giorno erzählt in seinen Memoiren vom homosexuellen Leben und der Kulturszene im New York der Sechziger- bis Achtzigerjahre.

FAZ
Jorge Luis Borges: „Das Labyrinth“
Gefangen in einem Netz aus Stein, erlöst im Geflecht der Texte und ihrer vielfältigen Bezüge: Dieses Gedicht führt ins Zentrum eines großen literarischen Werkes.

Die Welt
Han Kang ist gut lesbar, aber nicht gut
Die Nobelpreis-Jury rühmt ihre „intensive poetische Prosa“. Tatsächlich schreibt die Südkoreanerin Han Kang nicht selten düsteren Kitsch auf dünnem literarischen Fundament. Warum der Literaturnobelpreis 2024 eine seltsame Entscheidung ist.

Die Welt
Glamour, Grandezza und Gattopardo – wie der Feltrinelli-Verlag zur Legende wurde
Als Verleger von Pasternaks „Doktor Schiwago“ schrieb Giangiacomo Feltrinelli Literaturgeschichte. 1972 starb er unter bis heute ungeklärten Umständen.

Tagesspiegel
„Von einer schlimmen ökonomischen Situation kann man nicht sprechen“
Dirk Möhrle war Chef einer Baumarktkette, bald gehört ihm der traditionsreiche Suhrkamp-Verlag. Warum ihm auch unwirtschaftliche Bücher wichtig sind – und was Literatur mit Eisenwaren verbindet.

Tagesspiegel
Report einer jahrelangen Vergewaltigung
Bestseller in Frankreich: Neige Sinno erzählt in ihrem schockierenden Erinnerungsbuch, wie sie von ihrem Stiefvater missbraucht wurde.

Die Presse
Eine Lehrerin versteckt sich im Wald
Maddalena Vaglio Tanet ­wurde für ihr Debüt von einer wahren Geschichte inspiriert.

Die Zeit
Sätze schreiben, Texte ernten
In den Ultrakurzgeschichten von Lydia Davis muss man den Spuren der Kleinigkeiten folgen. Im Gespräch mit ihr muss man jedoch keine Angst vor Wortkargheit haben.

Die Zeit
Der helle Zauber der Bäume
Eine Reise in die moosige Wildnis von Tennessee, zusammen mit Richard Powers, der mit seinem neuen Roman einmal mehr beweist, dass er der letzte große Romantiker unserer Tage ist.

Süddeutsche Zeitung
„Plautilla war Meloni Lichtjahre voraus”
Melania Mazzucco hat einen Roman über die erste Architektin der Welt geschrieben: eine Runde durch Rom mit der Schriftstellerin auf den Spuren ihrer Hauptfigur Plautilla Bricci.

Süddeutsche Zeitung
Als käme man nach Hause
Wie Mütter Schuld und Schweigen an ihre Töchter weitergeben, erzählt Donatella Di Pietrantonio in ihren enorm erfolgreichen Romanen. Dieses Jahr bekam sie den wichtigsten italienischen Literaturpreis dafür.