Björn Kuhligk erhält den diesjährigen Arno-Reinfrank-Literaturpreis der Stadt Speyer. Ausgezeichnet wird er für seine Lyrik, insbesondere für sein Langgedicht Die Sprache von Gibraltar, in dem er das Schicksal der Flüchtlinge in der spanischen Exklave Melilla verarbeitet.
Die Jury sieht in Björn Kuhligks eindringlichen Versen, die Ergebnis seiner Reise im Oktober 2015 ans Ende Europas sind, eine „Poesie der Fakten“ im Sinne Arno Reinfranks (1934-2001): „Kuhligks Langgedicht ist kritisch und selbstkritisch, angerührt und schuldbewusst – aber illusionslos, unpathetisch, abwechselnd ernsthaft und spielerisch-distanziert.“
Björn Kuhligk wurde 1975 in Berlin geboren, wo er als Buchhändler arbeitet. Nach Es gibt hier keine Küstenstraßen (2001), Am Ende kommen Touristen (2002), Großes Kino (2005), Von der Oberfläche der Erde (2009) und Die Stille zwischen null und eins (2013) erschien 2016 der Gedichtband Die Sprache von Gibraltar.
Der Arno-Reinfrank-Literaturpreis wird alle drei Jahre vergeben und ist mit 5000 Euro dotiert. Die bisherigen Preisträger waren Jan Wagner, Monika Rinck, Daniela Dröscher und Svenja Leiber.