Presseschau – 20. Februar 2024

Jan Assmann / Paul Auster / Franz Kafka / Joy Williams / Barbara Kingsolver / Ludwig Hohl …

Online seit: 20. Februar 2024

NZZ
Erinnern heisst Verantwortung übernehmen: Der Ägyptologe Jan Assmann ist gestorben
Der Ägyptologe Jan Assmann hat gelehrt, die Gegenwart über den Blick aus der Vergangenheit zu verstehen. Nun ist er 85-jährig gestorben.

NZZ
„Alexei Nawalny wäre der ideale Präsident eines vollkommen neuen Russland gewesen“
Der im Berliner Exil lebende russische Schriftsteller Viktor Jerofejew möchte kein Pessimist sein. Dennoch hält er es für ausgeschlossen, dass die Opposition in Russland an die Macht kommt. Im Interview äussert er sich zudem über die geringen Aussichten für eine demokratische Erneuerung.

Die Welt
Das kulturelle Supergedächtnis
Jan Assmanns Leben erzählt davon, wie ein Forscher ausgerechnet im alten Ägypten die zentrale Kategorie für die deutsche Erinnerungskultur fand. Mit seiner Frau Aleida Assmann etablierte er die Idee, dass auch Kollektive ein lebendiges Gedächtnis haben. Jetzt ist er gestorben.

FAZ
Leben und Literatur
Der Tag, an dem er Felice Bauer traf: Franz Kafkas Schreiben ist einem Leben abgetrotzt, das unter ganz anderen Auspizien begonnen worden war. Rüdiger Safranskis Studie fragt nach dem Schreiben Kafkas als innre Notwendigkeit.

Die Presse
Armut, Mord und Politik
Der Brite Joe Thomas hat ein wenig schmeichelhaftes Porträt der Stadt São Paulo geschrieben. Episch und außergewöhnlich gut.

Die Zeit
Schnorren, saufen, schreiben
Der Glarner Ludwig Hohl zog einst nach Paris, um Autor zu werden, und wurde fast vergessen – bis jetzt.

Die Zeit
Darf Elend unterhaltsam sein?
Amerikas Provinz von ganz unten: Barbara Kingsolvers sozialkritischer Heimatroman „Demon Copperhead“

Tagesspiegel
Kaputt und verzweifelt in Berlin
Inga Machels Roman „Auf den Gleisen“

Frankfurter Rundschau
Auch er ist ein guter Schütze
40 000 Tote im Jahr und nichts wird dagegen getan: Paul Auster schreibt über die „Bloodbath Nation“ USA.

Süddeutsche Zeitung
Entkomme deinem Schicksal
In der Gegenwartsliteratur sind alle dauernd traumatisiert, das Stilmittel ist längst zur Konvention vertrocknet. Da kommen die Romane der amerikanischen Autorin Joy Williams sehr gelegen.

Süddeutsche Zeitung
Schluss mit Bananen und Rihanna
Allen, die sich wünschen, endlich mal so richtig abzuschalten, erfüllt Jonathan Lethem mit dem Roman „Der Stillstand“ einen Traum. Und das Ende der Welt erweist sich als unendlicher Spaß. Um einen kleinen Preis.

Süddeutsche Zeitung
Das Mädchen ist tot
Eine saturierte Familie, eine Dienstbotin, ein mysteriöser Todesfall – und die Frage, ob wir die Vorurteile, die uns Alia Trabucco Zerán mit ihrem Roman „Mein Name ist Estala“ vorführen will, wirklich haben.

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