Presseschau – 14. August 2023

Wolf Wondratschek / Michela Murgia / Bettina Balàka / Wolfgang Herrndorf / Ivo Andrić / Maxim Biller / Milan Kundera …

Online seit: 14. August 2023

NZZ
Das Knauserfräulein opfert sogar seinen Kater 
Von den drei grossen bosnischen Romanen, die Ivo Andrić verfasst hat, ist „Das Fräulein“ von 1944 der unbekannteste. Darin zeichnet der jugoslawische Literaturnobelpreisträger eine manisch geizige Frauenfigur vor dem Hintergrund der historischen Wirren des Balkans.

NZZ
„Das passt nicht zu dir, Söhnchen. Als Kind warst du frecher.“
Meine Mutter war mit meinen frühen Erzählungen nicht zufrieden. Man höre in ihnen meine Stimme nicht, ich ahme andere Autoren nach. Das nahm ich mir zu Herzen. – Ein Vorabdruck aus Maxim Billers neuem Roman «Mama Odessa».

NZZ
Für Milan Kundera wurde in Prag der Held ohne Geschichte erfunden. Dem Westen warf er Ignoranz der mitteleuropäischen Identität vor
Als er sich reichlich spät doch noch entschlossen gegen real existierenden Sozialismus stellte, wurde Milan Kundera von den Machthabern in eine Unperson verwandelt. Die Prager Literatur hatte in ihren Büchern das Schicksal des Verschwindens vorweggenommen.

NZZ
Diese Stadt ist eine Transformationsmaschine – auf den Spuren der Dichter durch Czernowitz
Paul Celan hat die Gassen seiner Heimatstadt verewigt, heute sucht die Stadt im Westen der Ukraine wieder Anschluss an ihre grosse multikulturelle Tradition. Der Essayist Helmut Böttiger hat diesen Ort der Zeitenwenden drei Jahrzehnte durch Höhen und Tiefen begleitet.

FAZ
Dieser unverwechselbare Ton
„Früher begann der Tag mit einer Schußwunde“ hieß sein Debüt. Seitdem ist Wolf Wondratschek eine unverwechselbare Stimme der deutschen Literatur. Heute wird er 80 Jahre alt.

FAZ
Porträt des Autors Herrndorf, als er noch keiner war
Als der Illustrator Wolfgang Herrndorf 1996 nach Berlin kommt, geht es gerade mit dem Internet los. Im Netz und in der Stadt findet er, was er immer gesucht hat. Und ein neues Leben. Auszug aus der ersten Biographie des „Tschick“-Autors.

FAZ
Das Gebein hat eine Stimme
Der Roman „In der Tiefe der Wurzeln beginnt ein Singen“ der Neuseeländerin Tina Makereti rührt an Fragen von Schuld und Identität, die nicht nur in ihrer Heimat aufkommen.

FAZ
Was Grass, Enzensberger und Walser an Ernst Jünger bewunderten
Die drei großen Schriftsteller der Flakhelfergeneration bewunderten alle einen älteren Kollegen, mit dem man sie wohl kaum zusammengedacht hätte: Ernst Jünger. Ein Gastbeitrag.

FAZ
Schriftstellerin Michela Murgia ist tot
In den vergangenen Monaten teilte sie viele private Momente, jetzt ist die italienische Schriftstellerin und linke Aktivistin Michela Murgia gestorben.

Die Welt
Niemals ist das Schreiben so ganz umsonst
Maxim Biller wollte wegen des Ukraine-Krieges eigentlich aufhören mit dem Schreiben. Das war im März 2022. Jetzt erscheint sein vielleicht letzter Roman. „Mama Odessa“ ist ein Mutter-Sohn-Drama, witzig, tiefenscharf und traurig.

Die Presse
Ganz allein ­in der Botanik
Bettina Balàkas Roman „Der Zauberer vom Cobenzl“ ist ein Beweis dafür, dass sich die Wirklichkeit gut mit Erfundenem verträgt.

Die Presse
Der Strom des Lebens
Über drei Generationen entfaltet Abraham Verghese in »Die Träumenden von Madras« ein packendes Epos aus dem Süden Indiens, in dem die Angst vor Wasser eine zentrale Rolle spielt.

Süddeutsche Zeitung
Ewiger Pistolero der deutschen Literatur
Er betrieb die Literarisierung der Welt, ganz einfach, weil er es so wollte: dem jungen Genie Wolf Wondratschek zum 80. Geburtstag.

Süddeutsche Zeitung
Mitleid für Unbekannte
Ein ganzes Buch voll bissiger Briefe an Autoren, die besser keine werden sollten: Diese und weitere Empfehlungen der Woche aus dem SZ-Feuilleton.

Süddeutsche Zeitung
Ihr letzter Wunsch blieb unerfüllt
Die italienische Schriftstellerin und Intellektuelle Michela Murgia ist mit nur 51 Jahren gestorben.

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