Ein Ort, wo kein eisiger Wind bläst

Damon Galguts Roman Das Versprechen. Von Thomas Lang

Online seit: 24.3.2022
Damon Galgut © Michaela Verity
Erzählt von Rassismus, Schuld – und Sühne: der südafrikanische Autor Damon Galgut.
Foto: Michaela Verity

Anton, Astrid und Amor – das sind die Kinder. Dazu kommen Pa und Ma, auch Rachel und Mani (Herman Albertus) genannt. Alle hören sie auf den Namen Swart. Sie sind Nachfahren von sogenannten Voortrekkern, jenen Südafrikanern niederländischer, deutscher und französischer Herkunft, die ab 1835 aus der englisch beherrschten Kapkolonie auswanderten. Bedroht wurden sie von den Xhosa, aber auch vom englischen Verbot der Sklaverei. Das neue Land, auf dem sie sich niederlassen wollten, war nicht leer. Dort lebten Zulu. Man konnte sich nicht einigen. Die schon da waren töteten um die fünfhundert Voortrekker und stahlen ihr Vieh. In der Schlacht am Bloodriver 1838 wurden dann die Zulu vernichtend geschlagen. Es entstand die erste Burenrepublik, Natal, die 1842 wiederum von den Briten annektiert wurde.

1986, da setzt die Handlung des Romans ein, lebt die Familie Swart auf einer Farm. Es herrscht Apartheid, die sogenannte Rassentrennung und Unterdrückung der schwarzen Bevölkerungsmehrheit. Die Swarts beschäftigen ein schwarzes Hausmädchen, Salome, die in einem kleinen Haus auf dem Farmgelände lebt. Sie beschäftigen einen schwarzen Fahrer. In der Stadt gibt es Unruhen. Die Welt, aus der sie stammen und die ihre Gedanken formt, ist schon dabei zu zerstieben. Aber so richtig merken sie das nicht. Und als sie es merken, ändert das nicht viel an ihrem Denken.

Hoffnungslosigkeit

Rassismus ist ein ebenso fester Bestandteil dieses Denkens wie eine calvinistische Grundhaltung dem