Thomas Lehr erhält den Kranichsteiner Literaturpreis 2018

Für den Förderpreis wurden Gianna Molinari, Leander Steinkopf und Karosh Taha nominiert.

Online seit: 11.9.2018

Der vom Deutschen Literaturfonds vergebene und mit 20.000 Euro dotierte Kranichsteiner Literaturpreis geht in diesem Jahr an Thomas Lehr.

In der Begründung der Jury, der Bettina Fischer, Wilfried F. Schoeller und Christine Wahl angehören, heißt es:

„Der in Speyer 1957 geborene, heute in Berlin lebende Autor zahlreicher Romane und Geschichten schreibt sich mit seinem Werk, vor allem mit dem zuletzt erschienenen Großroman Schlafende Sonne, wie kaum ein anderer deutscher Autor in die Fazilitäten der Moderne ein. Er bildet aus intellektuellen Abenteuern, philosophischen Beständen, naturwissenschaftlichen Kenntnissen und seinem besonderen Epochenverständnis ein überwältigendes sprachliches Kunstwerk, das den romantischen Traum vom Universalroman noch einmal aufnimmt. Im Patchwork aus privatem und aus öffentlichem Material führt Lehr eine Dreierkonstellation vor, die sich dem Spiel der Andeutungen, der literarischen Parallelführung, der Liebe und der Liebe zum Buch im Buch, der heiteren Freude und den schwirrenden Sinnen widmet. Wissenschaft und Literatur sollen erneut verschmolzen werden. Thomas Lehrs Bücher sind Herausforderungen an die Leser – wie alle Gebilde aus Welt und Sprache; sie beschenken den Lesemutigen mit dem Versprechen, dass diesem Buch eines klug ausgreifenden Erzählers zwei weitere Teile folgen werden.“

Für den Kranichsteiner Literaturförderpreis nominierte die Jury Gianna Molinari, Leander Steinkopf und Karosh Taha. Alle drei Kandidaten werden sich am 16. November in einer öffentlichen Lesung in Darmstadt um den mit 5000 Euro dotierten Preis der Fachjury bewerben. Mit ihren noch unveröffentlichten Textauszügen stellen sie sich gleichzeitig dem Urteil einer Schülerjury. Diese vergibt, unabhängig von der Entscheidung der Fachjury, einen Preis in Höhe von 1000 Euro.

Alle Preise werden am 16. November um 19 Uhr im Literaturhaus Darmstadt überreicht. Die Laudatio auf Thomas Lehr hält die Literaturkritikerin Meike Feßmann.

Weitere Informationen unter www.deutscher-literaturfonds.de