Klaus Merz erhält den Schweizer Grand Prix Literatur 2024

Der Preis wird ihm für sein Gesamtwerk verliehen und ist mit 40.000 Franken dotiert. Der Spezialpreis Übersetzung geht an Dorothea Trottenberg. Weitere sieben Preise zu je 25.000 Franken wurden für im Vorjahr erschienene Werke verliehen.

Online seit: 15. Februar 2024

Das Schweizer Bundesamt für Kultur würdigt das Lebenswerk von Klaus Merz mit der höchsten literarischen Auszeichnung des Landes. Der Spezialpreis Übersetzung geht in diesem Jahr an Dorothea Trottenberg. Zudem wurden fünf Autorinnen und zwei Autoren mit einem Schweizer Literaturpreis für ein im vergangenen Jahr erschienenes Werk ausgezeichnet.

In der Jury-Begründung heißt es: „Innenschau und sprachliche Verdichtung prägen das Werk von Klaus Merz. Mit Klaus Merz wird eine eher leise, jedoch umso eindringlichere und gewichtige Stimme ausgezeichnet, die einen Echoraum weit über die Schweizer Grenzen hinausfindet. Seit dem ersten Gedichtband Mit gesammelter Blindheit (1967) ist in über fünfzig Jahren ein sehr vielseitiges Œuvre entstanden: Es umfasst Lyrik, Prosa – Erzählungen, Novellen, kurze Romane und Essays – sowie Theaterstücke, Hörspiele und Kinderbücher, die in einer Werkausgabe in sieben Bänden veröffentlicht wurden.

Dorothea Trottenberg ist eine der produktivsten freischaffenden Übersetzerinnen der Deutschschweiz. Sie übersetzte unter anderem Gogol, Turgenjew, Tschechow oder Tolstoi sowie zeitgenössischen Autoren und Autorinnen wie Elena Chizhova, Maria Rybakova und Andrej Gelassimow. Seit 2005 widmet sie sich dem Gesamtwerk von Iwan Bunin.

Neben dem Schweizer Grand Prix Literatur und dem Spezialpreis Übersetzung hat die Eidgenössische Jury für Literatur die folgenden 2023 erschienenen Werke mit einem Schweizer Literaturpreis ausgezeichnet:

Bessora (*1968, lebt in der Nähe von Paris), Vous, les ancêtres, Paris, JC Lattès
Jérémie Gindre (*1978, lebt in Genf), Tombola, Genève, Zoé
Judith Keller (*1985, lebt in Zürich), Wilde Manöver, München, Luchterhand
Dominic Oppliger (*1983, lebt in Zürich), giftland, Luzern, Der gesunde Menschenversand
Claudia Quadri (*1965, lebt in Lugano), Infanzia e bestiario, Bellinzona, Casagrande
Ed Wige (*1984, lebt in Lausanne), Milch Lait Latte Mleko, Lausanne, Paulette éditrice
Ivna Žic (*1986, lebt in Zürich), Wahrscheinliche Herkünfte, Berlin, Matthes und Seitz

Der Schweizer Grand Prix Literatur zeichnet das Gesamtwerk einer Autorin oder eines Autors aus. Der Spezialpreis Übersetzung wird im Wechsel mit dem Spezialpreis Vermittlung alle zwei Jahre vergeben. Zusätzlich zu diesen mit je 40.000 Franken dotierten Auszeichnungen werden jährlich Preise für im vergangenen Jahr erschienene Einzelwerke ausgeschrieben. Diese sind mit je 25.000 Franken dotiert.

Die Preisverleihung findet am 10. Mai 2024 im Rahmen der Solothurner Literaturtage statt.